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Shitstorm wegen Pringles mit "Geschmack des Sieges" in Russland

Der Chipshersteller Pringles sieht sich aktuell mit einem Shitstorm in den sozialen Netzwerken konfrontiert.
Der Chipshersteller Pringles sieht sich aktuell mit einem Shitstorm in den sozialen Netzwerken konfrontiert.Bild: Twitter
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Aufregung um Pringles mit "Geschmack des Sieges" in Russland

08.07.2023, 12:11
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Es sind Aufnahmen, die derzeit in den sozialen Netzwerken für Furore sorgen. Auf Twitter zirkuliert aktuell ein Video, das angeblich aus einem russischen Supermarkt stammt. Es zeigt eine Person, die sich dort eine Pringles-Packung aus dem Regal nimmt. Soweit nichts Ungewöhnliches.

Doch der Aufdruck auf der Packung ist aus westlicher Sicht brisant: Es zeigt eine Pringles-Dose mit der Aufschrift "CO BKYCOM ПОБЕДЫ", was so viel bedeutet wie "mit Geschmack des Sieges".

Tyumen, Russia - November 20, 2019: Pringles chips in the customer's hand, buying snacks in a hypermarket. selective focus xkwx food, product, snack, pringles, editorial, brand, unhealthy, contai ...
Pringles ist die bekannteste Chips-Marke in Deutschland und zahlreichen Ländern der Welt.Bild: imago images / Pond5

Doch was ist dran am Video? Ist es echt, oder doch nur ein Fake? Und wer steckt dahinter? Klar ist: Sollte diese Pringles-Edition echt sein, wäre das wohl eher geschmacklos. Nicht umsonst sorgt das Ganze für heftige Reaktionen.

Kriegssymbol auf Pringles-Dose mit "Geschmack des Sieges"

Neben dem "Geschmack des Sieges" fällt den User:innen auch ein weiterer Aufdruck auf, der angeblich die russische Pringles-Verpackung ziert. Am unteren Rand der Chips-Dose ist ein Symbol zu sehen, bestehend aus einem Muster von drei schwarzen und zwei orangen Streifen. Für sie ist klar: Es soll das als Sankt-Georgs-Band darstellen.

Warum es in Kombination mit der nicht unproblematischen Geschmacksbezeichnung auf Kritik stößt?

Das auch als Georgsband oder Georgsbändchen bezeichnete Symbol ist ein russisches militärisches Abzeichen. In Zeiten des Krieges Russlands gegen die Ukraine ein brisantes Symbol.

Spekulationen um Echtheit des Pringles-Videos

Ob das Video und damit auch die entsprechende Pringles-Dose echt ist, ist schwer überprüfbar. Auf der russischen Webseite ist keine entsprechende Verpackung zu finden. Die einzig auffindbare Chipsdose mit dem Aufdruck ist auf Bildern zu sehen, die offenbar aus dem viral gegangenen Video stammen.

Und: Der sogenannte Mr. P, der auf der entsprechenden Chipsdose mit Schnauzbart in Russland-Farben zu sehen ist, ist bei Pringles eigentlich nicht mehr aktuell. Der Chipshersteller hatte es 2021 erneuert.

Links das alte Pringles-Logo, das so ähnlich in dem Video zu sehen ist, rechts das neue Logo.
Links das alte Pringles-Logo, das so ähnlich in dem Video zu sehen ist, rechts das neue Logo.Bild: Kellogg Deutschland

Somit ist fraglich, ob eine Verpackung wie diese tatsächlich existiert. Ein weiterer Hinweis darauf, dass das Video ein Fake ist.

Aufregung und Shitstorm gegen Pringles

Unabhängig davon löst die Aufnahme – ob echt oder nicht – einen heftigen Shitstorm gegen Pringles aus. Zahlreiche Personen teilten das Video mit Vorwürfen an den Chipshersteller, der seit 2012 zu Kellogg gehört. Sie werfen dem Konzern vor, den Krieg Russlands in der Ukraine zu unterstützen. Einige verkünden, nun keine Produkte von Pringles mehr kaufen zu wollen.

"Wenn der Profit herrscht, geht die Moral unter", schreibt etwa ein User auf Twitter. Ein anderer twittert: "Wer russische Kriegsverbrecher unterstützt, kriegt kein Geld mehr von uns." Eine weitere Person befindet: "Der 'Geschmack des Sieges' muss extra salzig sein von all den Tränen."

Pringles ist offenbar nicht mehr in Russland aktiv

Doch das amerikanische Unternehmen hat watson-Recherchen zufolge den russischen Markt verlassen und alle Investitionen in dem Land gestoppt.

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"Das Kellogg-Geschäft in Russland macht derzeit weniger als ein Prozent des Nettoumsatzes aus. Aufgrund der jüngsten Ereignisse ist die Aufrechterhaltung unseres Geschäftsbetriebs jedoch unhaltbar geworden", zitierte "Just Food" die Erklärung des Unternehmens im Dezember 2022. Und weiter: "Infolgedessen haben wir die Entscheidung getroffen, unser Geschäft in Russland an ein lokales russisches Unternehmen, Chernogolovka, zu veräußern."

Sollte es die virale Pringles-Packung also tatsächlich geben, ist sie nicht auf das amerikanische Unternehmen zurückzuführen. Eine watson-Anfrage dazu ließ Pringles bisher unbeantwortet.

Gebärmutterhalskrebs: Todesfälle bei jungen Frauen stark gesunken

Seit 2006 gibt es eine Impfung gegen die Humanen Papillomviren (HPV), die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung ab dem Alter von neun Jahren. Sie sollte idealerweise vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgen. Denn während dieser kann HPV übertragen werden.

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