Die stetig steigende Supermarkt-Preise bereiten vielen Verbraucher:innen Sorgen. Manche Produkte werde jedoch nicht einfach nur teurer, sondern verschwinden gleich ganz aus den Geschäften. Grund dafür sind oft Uneinigkeiten zwischen Herstellern und Supermärkten – vor allem, wenn es um den Preis geht.
Auch der Süßigkeiten-Riese Haribo und Lidl befinden sich gerade im Zoff über die Preise. Nach gescheiterten Verhandlungen zog der Discounter die Reißleine und verbannte die süßen Naschereien kurzerhand aus seinen Regalen. Jetzt könnte der Haribo-Zoff aber in die nächste Runde gehen. Lidl-Chef Christian Härtnagel äußert sich zur aktuellen Situation.
Viele Gummibärchen-Liebhaber:innen könnten enttäuscht sein von den jüngsten Entwicklungen bei Lidl. Denn der absolute Klassiker unter den Süßigkeiten wird langsam knapp in den Filialen. Trotz leichter Entspannung am Rohstoff-Markt will der Süßwaren-Hersteller der Discounter-Kette preislich nicht entgegenkommen. Lidl-Chef Christian Härtnagel erklärt sein weiteres Vorgehen gegenüber "Bild".
Auch ihm scheint die Brisanz der Lage bewusst zu sein. Härtnagel stellt fest: "Kunden wollen nicht auf ihre Lieblingsprodukte verzichten, dazu gehören für einige auch Süßigkeiten von Haribo." Lidl wolle seiner Kundschaft diesen Wunsch selbstverständlich erfüllen, so der Chef. Dies sei aber an konkrete Forderungen geknüpft.
Er wolle die Haribo-Produkte nur zu einem "angemessenen Preis" zurück ins Sortiment nehmen, meinte Christian Härtnagel. Dies habe bei vielen anderen Marken funktioniert. Bloß mit dem Süßigkeiten-Hersteller scheint es nicht so recht zu klappen. Härtnagel meint dazu: "Mit Haribo stehen wir aber noch in Verhandlungen, konnten uns bisher nicht einigen." Trotzdem zeigte sich der Lidl-Chef optimistisch. Er sei zuversichtlich, dass die Gespräche bald erfolgreich ausgehen.
Somit könnten Süßigkeiten-Freund:innen sich vielleicht doch bald wieder mit Haribo-Produkten bei Lidl versorgen. Das liegt am Verhandlungs-Talent von Lidl.
Aber nicht nur die fehlenden Süßigkeiten sorgen bei Verbraucher:innen für Unmut. Auch die explodierenden Preise erzeugen Bauchschmerzen. Lidl-Chef Härtnagel kann da leider noch keine Entwarnung geben. Er erzählt: "Wir sitzen noch häufig in Verhandlungen, bei denen Forderungen nach Preissteigerungen auf dem Tisch liegen" – und das trotz leicht sinkender Teuerungsrate. Lidl habe aber in diesem Jahr schon 700 Produkten günstiger gemacht.
Am Ende des Gesprächs mit "Bild" erzählt Härtnagel von heimlichen Einkäufen bei der Konkurrenz. Tatsächlich kaufe er manchmal auch in anderen Märkten ein, "um deren Qualität zu testen." Falls die Verhandlungen mit Haribo noch länger andauern, kann er sich also bei den anderen Wettbewerbern mit Gummibärchen eindecken.