
Gut möglich, dass diese Forellen vor ihrem Tod leiden mussten. Bild: imago images/ YAY Images
Leben
Eine neue Studie zeigt, wie lang und intensiv Fische beim Fang leiden, besonders beim Erstickungstod an der Luft. Mit einem neuen Modell wird das Tierleid nun erstmals in Schmerzminuten pro Kilo Fisch berechnet.
11.06.2025, 07:5711.06.2025, 07:57
Man muss nicht alles fühlen, was man isst. Das ist ein stilles Abkommen, auf dem große Teile der modernen Ernährung beruhen. Es gilt für Leberwurst ebenso wie für Lachsfilet, für Chickenwings wie für Oktopus an Petersilie. Was vorher war – Bewegung, Bewusstsein, Schmerz – hat in der Logik des Tellers wenig verloren.
Vor allem bei Fischen ist diese Trennung besonders bequem. Dass Fische im Allgemeinen leiden können, ist theoretisch bekannt und praktisch egal. Sie schreien ja nicht. Sie schauen einen nicht an wie ein Kalb oder ein Kaninchen. Sie sehen dabei auch nicht aus, als könnten sie enttäuscht von einem sein.
Wer einen Fisch tötet, tut das oft in dem beruhigenden Gefühl, dass da schon irgendwas evolutionär geregelt ist mit dem Bewusstsein. Man zieht sie aus dem Wasser, sie schlagen kurz aus, dann ist Ruhe. Dachte man.
Leid der Fische in vier Schmerzphasen unterteilt
Denn eine neue Studie in "Scientific Reports" legt nahe, dass Regenbogenforellen beim Erstickungstod an der Luft durchschnittlich zehn Minuten leiden. Mit verlässlichen Daten zu Verhalten, neurologischen Reaktionen und Reflexausfall haben Forscher:innen vier Schmerzphasen identifiziert, die sich bei Lufttötung zu einem durchschnittlich zehnminütigen Zustand aus "schmerzhaft, behindernd oder quälenden Schmerzen" summieren. In manchen Fällen sogar bis zu 25 Minuten.
Um diese Zeiträume zu bestimmen, arbeiteten die Wissenschaftler:innen mit dem sogenannten Welfare Footprint Framework (WFF). Dieses Modell quantifiziert Tierleid nicht mit starren Kategorien, sondern über Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Schmerzstufen, von unangenehm bis exzessiv.
Untersucht wurden unter anderem EEG-Signale, Reaktionen auf CO₂, Muskelerschöpfung, pH-Verschiebungen im Blut sowie das Ausbleiben von Reflexen. Dabei wurden Fische in vier klar unterscheidbare Leidensphasen unterteilt: von der Alarmreaktion beim Herausheben bis zum Abbruch der Gehirnaktivität kurz vor der Bewusstlosigkeit. Das Framework erlaubt es, diese Leiden in "Minuten mit hoher Schmerzbelastung pro Kilogramm Körpergewicht" umzurechnen. Bei Forellen durchschnittlich 24 Minuten pro Kilo.
Fische leiden bereits vor dem Töten
Dass Fische überhaupt Schmerz empfinden können, wird gesellschaftlich zwar zunehmend akzeptiert, in der Praxis aber oft ignoriert. "Das Welfare Footprint Framework bietet einen rigorosen und transparenten, evidenzbasierten Ansatz zur Messung des Tierschutzes", sagt Dr. Wladimir Alonso vom Welfare Footprint Institute.
Auch das Timing ist klar: Das eigentliche Leiden beginnt nicht erst mit dem Töten, sondern bereits beim Fang, beim Transport, beim Warten in Enge. Dennoch ist das Erstickungstöten in vielen Regionen weiterhin gängige Praxis. Methoden wie das Kühlen in Eis sehen auf den ersten Blick humaner aus, doch bei Kaltwasserarten wie Forellen verlängert das den Todeskampf nur.
Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen. Elektrische Betäubung kann, korrekt angewendet, zwischen 60 und 1200 Minuten Schmerz pro eingesetztem Dollar verhindern.
Allerdings hakt es noch an der Umsetzung: Elektrodentechnik funktioniert nicht immer zuverlässig, Maschinen sind nicht überall korrekt kalibriert. Auch der gezielte Kopfschlag funktioniert gut, ist allerdings schwer skalierbar, weil Fisch nicht gleich Fisch ist und Menschen am Fließband irgendwann müde werden. Die Studie plädiert deshalb für bessere Schulungen, klarere Standards und rechtliche Reformen.
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Der Partytourist, er ist ein Parasit, und ein verlogener noch dazu. Nachdem er in den vergangenen Jahren beharrlich das Festland diverser Mittelmeerinseln – vornehmlich das der Balearen – abgegrast hat, geht er seinem imperialistischen Drang nach und möchte nun auch die Meere für sich erobern. Kollateralschäden eingepreist.