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In vielen Regionen Deutschlands ist der Schnee bereits geschmolzen, zurück ist das winterliche Grau, das nur durch weihnachtliche Lichterketten annähernd ertragbar wird. Spätestens zum Januar sehnen sich daher viele nach ein bisschen Sonne und Meer und suchen schon jetzt nach Reisezielen für 2024.
Ungeschlagen bleibt dabei für viele Deutsche "das siebzehnte Bundesland" Mallorca. Zwar sind in den vergangenen Jahren auch die Ziele im Inland immer begehrter geworden, doch wenn es um Urlaub im Süden geht, führen die Balearen gemeinsam mit Italien die Liste der beliebtesten Reiseziele an. Wie aktuelle Zahlen zeigen, geht die wirtschaftliche Schieflage Europas allerdings auch an den Traumstränden und Ballermann-Clubs auf Mallorca nicht spurlos vorbei.
Zwar nutzten 2023 viele Reisende in Europa die endgültige Aufhebung der Corona-Restriktionen für ausgiebige Auszeiten und buchten mitunter gleich mehrere Urlaubsreisen für diesen Sommer. So konnte auch Mallorca allein im Oktober laut balearischem Statistikamt Ibestat einen Anstieg von rund 700.000 Tourist:innen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.
Laut einer Tourismusstudie des Allgemeinen Deutsche Automobil-Clubs (ADAC) hatte allerdings knapp ein Viertel der Deutschen in diesem Jahr deutlich weniger Budget für die Buchung von Urlaubsreisen zur Verfügung. Das spiegelt sich nun in einem Trend wider, den auch Hotels auf Mallorca deutlich zu spüren bekommen.
Konkret sparen Mallorca-Reisende offenbar am häufigsten an der Dauer ihres Aufenthaltes. Erhebungen des "Mallorca Magazins" zufolge bleiben die Urlauber:innen im Schnitt weniger als sieben Tage auf der Mittelmeer-Insel. 2021 verbrachten durchschnittliche Reisende noch mehr als eine Woche auf Mallorca.
Diese Entwicklung führt in der Konsequenz auch zu Einbußen für Hoteliers auf der Insel. Schon durch die Pandemie sahen sie sich zum Umdenken verpflichtet, nun folgt ein erneuter Wandel in der Hotelbranche. Viele Einrichtungen gehen in diesem Zuge einen Schritt, der vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.
Denn viele Reisende nutzen in den vergangenen Jahren vermehrt die Nebensaison zum Sparen und buchten ihren Mallorca-Urlaub abseits der Sommermonate. Im Zuge dieses Trends entscheiden sich immer mehr Hotels, ihre Zimmer ganzjährig zur Verfügung zu stellen.
Das "Mallorca-Magazin" zitiert neueste Umfragen von "Ultima Hora" bestätigen, laut denen 20 Prozent der Hotels auf Mallorca mittlerweile ganzjährig für ihre Gäste geöffnet sind. In der Hauptstadt Palma sind es sogar 92 Prozent.
Hintergrund dürfte auch der Anstieg der Urlauber:innen aus den USA sein, die seit vergangenem Jahr über einen Direktflug aus New York nach Mallorca reisen können. Demnach sind auch hier Buchungen für verlängerte Wochenenden in der Stadt Palma de Mallorca sehr beliebt.
Insgesamt bleibt Mallorca damit von größeren Auswirkungen durch die anhaltend hohe Inflation verschont. Während sich die Gesamteinnahmen durch den Tourismus 2022 auf gut 17 Milliarden Euro beliefen, waren es in diesem Jahr schon bis Oktober mehr als 19 Milliarden. Das anhaltende Winterwetter in Deutschland dürfte diese Zahlen noch weiter in die Höhe treiben.
