In Schweden ist es jüngst zu mehreren Fällen von Koranverbrennungen gekommen. Auch in Dänemark hatten kleinere Gruppen zuletzt immer wieder Exemplare des heiligen Buches des Islam öffentlich verbrannt oder anderweitig zerstört. Und damit nicht genug: Am Montag plante ein Mann, der sich zuletzt an Koranverbrennungen beteiligt hatte, eine erneute Aktion in Stockholm.
Weltweit führten die Koranschändungen zu Empörung, besonders in muslimisch geprägten Ländern herrscht Fassungslosigkeit. Heftige Proteste blieben nicht aus.
Zwischen den beiden skandinavischen auf der einen Seite, und muslimisch geprägten Ländern auf der anderen, haben sich nun die Spannungen verstärkt. Dänemark hatte Anfang August bereits die Grenzkontrollen vorübergehend verschärft. Eine Maßnahme, die auch Schweden einführte.
Jahr für Jahr zieht es zahlreiche Tourist:innen in die skandinavischen Länder. Nun könnten Urlaubende mit Plänen für eine Reise nach Schweden jedoch abgeschreckt werden.
Das britische Außenministerium hat seine Reiseempfehlungen für das Land aktualisiert und rät die Bürger:innen bei Reisen zu hoher Wachsamkeit. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Terroristen versuchten, Anschläge in Schweden zu verüben, hieß es am Sonntag. Das Ministerium mahnt zu besonderer Wachsamkeit im öffentlichen Raum.
Auch das Auswärtige Amt in Berlin hat auf die jüngsten Ereignisse in Schweden reagiert. Auf seiner Seite hat die Behörde auf die Koranschändungen aufmerksam gemacht und in ihren Reise- und Sicherheitshinweisen nun darauf hingewiesen, dass sich die Gefahr von Terroranschlägen in Schweden nach Einschätzung des dortigen Nachrichtendienstes Säpo erhöht habe.
Laut Auswärtigem Amt solle man deshalb aufmerksam sein – insbesondere an belebten Orten und bei außergewöhnlichen, nicht alltäglichen, Ereignissen.
Auch Schwedens Sicherheitsberater Henrik Landerholm äußerte sich in einer Erklärung zu dem Schritt der britischen Regierung und zur Sicherheitslage in Schweden. Diese habe sich verschlechtert, schrieb er. Vertreter von Terrororganisationen hätten zu Anschlägen gegen Schweden aufgerufen. Staaten und andere Akteure haben laut Landerholm diese Botschaften weiter befeuert.
Schweden sei zu einem vorrangigen Ziel geworden, erklärte der Sicherheitsberater unter Verweis auf jüngste Angriffe –etwa auf die schwedische Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Nachdem diese in Brand gesetzt wurde, musste sie vorläufig nach Schweden verlegt werden.
Schweden und mit dem Land verknüpfte Unternehmen im Ausland sollten besonders wachsam und vorsichtig sein, hieß es in der Erklärung.
(Mit Material von dpa und AFP)