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Urlaub: "Strandmafia" in Griechenland sorgt für wütende Einwohner

HANDOUT - 02.08.2023, Griechenland, -: Menschen demonstrieren mit Bannern mit der Aufschrift "Reclaim the beach" an einem Strand auf der Kykladen-Insel Paros. Ein paar Dutzend Bürger der Ins ...
Einwohner:innen der griechischen Insel Paros protestieren. Sie fordern die Strände zurück.Bild: Or Kaplan / dpa
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"Strandmafia" in Griechenland: Einwohnern platzt der Kragen

14.08.2023, 17:38
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Am Strand "Santa Maria" im Norden von Paros boten sich kürzlich ungewohnte Bilder. Mit Handtüchern und Transparenten zogen Einwohner:innen der griechischen Insel zum Strand. "Wir fordern unsere Strände zurück" und "Rettet die Strände" skandierten sie vor den Augen der Tourist:innen.

Schon bald berichteten verschiedene Medien über die Aktion. Das hat es mit der "Handtuchbewegung" auf sich, die mittlerweile auch auf weiteren griechischen Inseln Einzug erhalten hat.

Unternehmen pflastern Strände mit Liegen und Sonnenschirmen zu

An den Stränden von Paros und auf anderen Inseln Griechenlands stellen Unternehmer:innen mit Strandliegen und Sonnenschirmen voll – auch dann, wenn sie dafür nur einen Teil des Strandes gepachtet haben.

HANDOUT - 02.08.2023, Griechenland, -: "Reclaim the beach" steht auf einem Banner an einem Strand auf der Kykladen-Insel Paros. Ein paar Dutzend Bürger der Insel Paros könnten zum Vorreiter  ...
Bürger:innen auf Paros wehren sich gegen zugepflasterte Strände.Bild: Or Kaplan / dpa

"Das Gesetz besagt, dass kein Strand zu mehr als der Hälfte bewirtschaftet werden darf", erklärte Paros-Einwohner Nikolas Stefanou gegenüber dem Staatssender ERT. "Aber es gibt riesige Abweichungen." Manche mieteten von der Gemeinde 16 Quadratmeter Strand und stellten dann 500 Quadratmeter dicht an dicht mit Sonnenschirmen und kostenpflichtigen Liegen voll, berichtete Stefanou.

Dazwischen: Kaum Platz, um sich mit dem eigenen Handtuch – und somit ohne hohe Kosten – ans Wasser zu legen. Hohe Kosten bedeuten aber die Liegen und Schirme, die teuer an Tourist:innen vermietet werden. Für die Reichen unter ihnen wohl machbar. Nicht jedoch für einheimische Familien, die einen Tag am Strand verbringen wollen.

Und für die kommt es offenbar noch schlimmer. Ein Mitbegründer der "Bewegung der Bürger Paros für freie Strände" schilderte, dass ihnen Beschwerden von Bürger:innen vorliegen, die verscheucht worden seien, weil die ihr Handtuch neben den Liegen auf dem Sand ausbreiten wollten.

Einwohner wehren sich – auch Staatsanwaltschaft greift ein

Die Situation wollen sie nicht mehr hinnehmen und protestieren. Bewohner:innen anderer Inseln haben sich die Aktion zum Vorbild genommen. Die "Handtuchbewegung" hat sich ausgeweitet. Auf Rhodos, der Halbinsel Chalkidiki, Korfu, Kefalonia, Mykonos und Santorin wehrt man sich gegen die teuren und ausdehnenden Strandmöbel.

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Gegen die "Strandmafia", wie die Betreiber:innen auch betitelt werden, kämpfen die Einheimischen nicht alleine. Bereits Anfang Mai zum Start der Sommersaison hatte der stellvertretende Staatsanwalt des obersten griechischen Gerichtshofs per Rundschreiben die Staatsanwälte im ganzen Land dazu aufgerufen, hart durchzugreifen. "Das griechische Gesetz kennt keine Privatstrände", hieß es.

Auf fast allen Urlaubsinseln soll es Kontrollen gegeben haben. Griechenland verfügt jedoch samt seiner Inseln mit rund 14.000 Kilometern über die längste Küstenlinie des Mittelmeers. Kontrollen sind dementsprechend nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Von der Insel Naxos wird etwa berichtet, dass Betreiber:innen vor Kontrollen viele Liegen und Schirme ab- und direkt im Anschluss wieder aufgebaut hätten.

(Mit Material von dpa)

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