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Griechenland: Gesunkenes Kreuzfahrtschiff vor Santorin – Expertin schlägt Alarm

Sunset on the island of Santorini, Greece
Vor der idyllischen Insel Santorin liegt seit 14 Jahren ein havariertes Schiff.Bild: iStockphoto / aletheia97
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Schiffswrack vor Santorin: Einheimische warnen vor Umweltfolgen

13.03.2024, 07:08
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Schiffswracks lösen eine große Faszination aus, gut erhalten sind sie wie ein Fenster in längst vergangene Zeiten. Das berühmteste ist wohl die Titanic, die 1985 vor Neufundland entdeckt wurde. Wer genug Geld hat, kann die Überreste in einem Mini-U-Boot erkunden.

Doch was, wenn ein Wrack mehr ist als eine harmlose Touristenattraktion für Superreiche und von ihm sogar Gefahr droht?

Ein solcher Fall treibt die Bewohner:innen der beliebten griechischen Urlaubsinsel Santorin schon seit Jahren um. Denn vor der Kykladeninsel liegt das havarierte Fährschiff Sea Diamond.

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Sea Diamond sank 2007 vor Santorin

Am Nachmittag des 5. April 2007 freuten sich 1167 Passagiere über die Einfahrt auf die spektakuläre Vulkaninsel, als die Sea Diamond mit einem Unterwasserriff kollidierte. Es folgte eine aufwendige Rettungsaktion, bei der Passagiere und Crew in Sicherheit gebracht werden konnten. Ein 46-jähriger Tourist und seine Tochter werden bis heute vermisst.

15 Stunden nach dem Zusammenprall sank das 22.400 Tonnen schwere Schiff. Bis heute liegt es auf einem unterseeischen Hang in einer Tiefe von 60 Metern (Bug) bis 150 Meter (Heck).

Um die Schuldfrage tobte ein jahrelanger Rechtsstreit. Kapitän Giannis Marinos hatte wohl eine veraltete Seekarte genutzt, auf der das Riff nicht eingezeichnet war. Er machte starke Strömungen für den Unfall verantwortlich.

Marinos wurde wegen Fahrlässigkeit zu zwölf Jahren Haft verurteilt, ein Berufungsverfahren reduzierte die Strafe auf fünf Jahre, die gegen Geldbuße ausgesetzt wurde.

Schiffswrack ist eine "toxische Zeitbombe"

Das Wrack der Sea Diamond sollte eigentlich schon längst geborgen sein. Denn immer noch drängt Öl an die Wasseroberfläche. Auch andere Giftstoffe wie Säuren aus Batterien, Schwermetalle, Flüssigkeiten und Gase treten aus dem Schiff aus.

Die griechische Meeresbiologin Anastasia Miliou bezeichnet die Sea Diamond als eine "toxische Zeitbombe", wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet. Doch hohe Kosten, die in die hunderte Millionen geschätzt werden, und Streitigkeiten über Verantwortlichkeiten sorgen dafür, dass das Schiff noch immer auf Grund liegt.

Eine Bürgerinitiative möchte dies nun ändern, denn die Zeit drängt. "Wir leben auf einer ökologischen Zeitbombe, die eine irreparable Katastrophe für die Caldera, die Lebensqualität der Bewohner und Besucher sowie die Wirtschaft unserer Insel auslösen wird", ermahnt diese das griechische Parlament mit drastischen Worten.

Ein Gutachten der Universität Kreta gibt den Einheimischen recht: "Jede weitere Verzögerung wird zur ökologischen Zerstörung der Bucht führen", befürchten die Wissenschaftler:innen. Denn je länger die Überreste verrosten, desto mehr schädliche Stoffe werden abgesondert.

Eine Bergung des Schiffs ist nicht ohne Risiko. Sollte die Aktion schiefgehen, könnte das Wrack auf dem steilen Abhang noch weiter in die Tiefe abgleiten.

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