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Es ist wohl das absolute Horror-Szenario auf dem Weg in den Urlaub: Man sitzt stundenlang dicht an dicht mit Fremden auf einem transatlantischen Flug – sagen wir von Atlanta nach Barcelona – und dann beginnt es kurz nach dem Start im Bauch zu rumoren... Oder es rumort bei der oder dem Sitznachbar:in. Schwer zu sagen, was von beidem eigentlich schlimmer ist.
So ähnlich ist es den Passagieren an Bord eines Urlaubsfliegers der US-amerikanischen Fluggesellschaft Delta am vergangenen Wochenende ergangen. Ein Notfall, der (delikat ausgedrückt) zur Verunreinigung des Fliegers auf breiter Flur geführt hat, zwang den Piloten zur Umkehr in den Heimat-Flughafen. Die Zustände an Board waren offenbar untragbar für alle Reisenden.
Statt über den Atlantik die katalanische Stadt anzufliegen, entschied sich der Pilot des Airbus A350 nach nur zwei Stunden in der Luft dafür, den eigentlich achtstündigen Flug abzubrechen. Er flog kurzerhand zurück nach Atlanta, wie das Newsportal "Insider" berichtete. Der Weg kann auch mithilfe von "Flightradar24" modelliert werde.
Auf Social Media wurden nun Audio-Mitschnitte der Konversation zwischen Piloten und Luftraumüberwachung geteilt. Sie geben Hinweise auf die Zustände im unfreiwilligen Fäkalien-Flieger. Ein Pilot ist zu vernehmen:
Schlimm genug, wenn Fremde mitbekommen, was man auf Toilette nicht mehr bei sich halten kann. Doch die Krankheits-Symptome dieses armen Betroffenen wurden auch noch auf sogenannten Kontrollstreifen der Luftraumüberwachung festgehalten. Diese Papierstücke enthalten notwendige Informationen für Fluglotsen.
Dort ist ziemlich sachlich die ganze, beschissene Wahrheit zu lesen: "Durchfall des Passagiers im ganzen Flugzeug", wie ein User auf Reddit bereits postete.
Auch auf X melden sich nun Menschen, die offenbar an Board des Delta-Fliegers waren, zu Wort. Ein Mann berichtet von der Erfahrung seiner Partner:in, die ein olfaktorisches Reiseerlebnis hinter sich bringen musste, dass wirklich All-inclusive klingt: "Es war ziemlich schlimm. Es tröpfelte den Gang hinunter und roch fürchterlich", berichtet der Mann.
Weiter verschlimmert habe sich die Ausdünstung durch das stark parfümierter Desinfektionsmittel, was daraufhin zum Einsatz kam. Aroma-Richtung: Vanille.
Ein anderer Passagier hielt sich mit den unappetitlichen Details über den "Biohazard" zurück, war aber offenbar allen Reisegöttern dankbar, das Drama nicht noch bis Spanien ausgesessen zu haben, wo doch die meisten Flugpassagiere schon die Nase rümpfen, wenn sie auch nur in der Nähe des Klos platziert werden. Er sagte knapp: "Es war eine Katastrophe. Die Piloten trafen die richtige Entscheidung, umzukehren".
Als das Flugzeug wieder sicher in Atlanta gelandet war, empfing medizinisches Personal den kranken Passagier, für den das gesamte Szenario wohl am unangenehmsten von allen gewesen sein muss.
Bei X geht derzeit ein Video herum, das aus dem Inneren des Fliegers stammen soll und diesen angeblich nach der Räumung, jedoch vor der Säuberung zeigt. Vor allem im Gang sind dort Spuren des Vorfalls zu sehen, auf den Sitzen liegen zahlreiche gebrauchte Papiertücher.
Anmerkung: Das Video hat einer Bild-Rückwärtssuche per Google Stand gehalten und stammt wahrscheinlich wirklich aus dem betroffenen Flieger.
Die anderen Fluggäste hatten nun zumindest einen ganzen Tag lang zu warten, bis sie ihre Reise wieder aufnehmen konnten. Besonders kurios: Ihnen wurde nicht – wie zu erwarten – ein neues Flugzeug zur Verfügung gestellt. Sie mussten den Flug im altbekannten Airbus A350 fortsetzen.
Ein Sprecher der Fluggesellschaft erklärte tröstend: "Unsere Teams arbeiteten so schnell und sicher wie möglich, um das Flugzeug gründlich zu reinigen und unsere Kunden an ihr endgültiges Ziel zu bringen. Wir entschuldigen uns aufrichtig bei unseren Kunden für die Verzögerung und Unannehmlichkeiten bei ihren Reiseplänen".
Die Verunreinigung muss enorm gewesen sein. Sogar die Teppiche wurden demnach aus der Maschine gerissen und erneuert, wofür die Passagiere dankbar waren. Es sei nach der Grundreinigung sogar "sauberer gewesen, als beim ersten Mal", berichtete ein Zeuge, das gesamte Personal hätte "hervorragende Arbeit" geleistet – "unter Berücksichtigung der Umstände".
Eine Geschichte also, die zwar im Happy End mündete, in Kneipengesprächen aber sicher als Reiseanekdote eingehen wird, mit dem Titel: Mein bek(n)acktestes Urlaubserlebnis 2023.
