Leben
Urlaub & Freizeit

Spanien-Urlaub: Personalmangel in der Gastronomie trifft Kanaren

November 22 2021 - Los Cristianos, Tenerife, Canaries: a Busy street in resort town of Tenerife Island
Restaurants auf Teneriffa haben akute Probleme. Bild: imago images / Dynamoland
Urlaub & Freizeit

Spanien-Urlaub: Kanaren suchen händeringend Kellner – Gastronom schlägt Alarm

Der Job der Kellner:innen ist längst nicht mehr so attraktiv wie früher. Auf den Kanaren könnte sich das bald auch für die Gäste bemerkbar machen.
17.09.2025, 19:0917.09.2025, 19:09

Die meisten Urlauber:innen verbinden die Kanarischen Inseln mit wunderschönen Stränden, noch schöneren Wanderrouten und einer Menge Erholung. Viele von ihnen buchen direkt eine Unterkunft mit Halbpension, um sich zumindest um Frühstück und Abendessen keine Gedanken machen zu müssen. Zwischendurch genehmigen sie sich gerne mal einen Kaffee oder Lunch unterwegs.

Doch um diese Art von Tourismus aufrechterhalten zu können, braucht es vor Ort eine ganze Reihe an Menschen, die sich um die Gäste kümmern. Ausgerechnet auf den Kanaren fehlt es nun aber genau an diesen Personen.

Spanien: In der Gastronomie fehlen Fachkräfte

Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen auf den spanischen Inseln weiterhin hoch. Dennoch klagen zahlreiche Gastrom:innen über den Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften.

"Du kannst ja nicht jedem, der grade keinen Job hat, ein Tablett in die Hand drücken", erklärt ein Restaurantbetreiber von Teneriffa gegenüber "Teneriffa News". "Es sieht einfach aus, trotzdem ist auch die Gastronomie ein Ausbildungsberuf."

Doch dieser Ausbildungsberuf wird für die junge Generation zunehmend unattraktiv. Vor allem die Überstunden, unbezahlte Pausen und über den Tag verteilte Schichten ließen die Branche in Verruf geraten. Viele Spanier:innen haben auf die körperliche Arbeit und die oft auch anstrengenden Gäste schlichtweg keine Lust.

Wie "Teneriffa News" berichtet, wird der Job des Kellners mittlerweile als Absteige für all jene gesehen, die anderswo gescheitert sind. Ein Grund dafür dürfte auch die vergleichsweise niedrige Bezahlung sein. Denn die meisten Arbeitnehmer:innen in der Gastronomie erhalten auf Teneriffa Mindestlohn. Und der liegt in Spanien aktuell bei etwas mehr als 8 Euro.

Gastronomen auf Teneriffa zeigen sich alarmiert

Auch mit den Trinkgeldern lassen sich die meisten geeigneten Fachkräfte nicht mehr locken. Das wiederum setzt Arbeitgeber:innen auf der beliebten Urlaubsinsel erheblich unter Druck.

Arbeitgeberverbände plädieren entsprechend für Lohnerhöhungen und Veränderungen am Schichtsystem. Als Folge müssten allerdings auch die Kund:innen draufzahlen.

Gerade in touristischen Regionen könnten sich viele Gäste in diesem Fall allerdings von den jeweiligen Bars oder Restaurants abwenden. Auf lange Sicht gesehen könnten diese darunter heftig leiden und den immer beliebter werdenden All-inclusive-Hotels in die Karten spielen.

Angestellte kritisieren angesichts der Entwicklung vor allem die Restaurantbetreiber:innen selbst. "Man geht von Ausbeutung der Arbeiter aus und sagt dann: 'wir finden kein Personal'", moniert der Influencer soycamareroo, der sein Arbeitsleben als Kellner auf Social Media teilt. "In dieser Branche steckt viel Engagement, aber man kann nicht davon leben."

Konkrete Veränderungen sind vonseiten der Arbeitgeberverbände nicht geplant. Für alle Kanaren-Urlauber:innen könnte das bald unbequem werden.

Urlaub in Griechenland: Naxos ergreift Maßnahmen wegen dreister Touristen
Auf der griechischen Insel Naxos steht ein uralter Tempel, der jedes Jahr zahlreiche Besucher:innen in Staunen versetzt. Doch kürzlich gab es gleich mehrere Vorfälle mit Tourist:innen, die sich wenig respektvoll verhielten. Das griechische Kulturministerium greift durch.
Nach Griechenland zieht es viele Urlauber:innen vor allem wegen der vielen Inseln, die mit mediterranem Klima, kristallklarem Wasser und weichen Sandstränden locken. Doch Hellas hat bekanntermaßen auch eine reiche Geschichte zu bieten. Vielerorts sorgen antike Tempel und Monumente nicht nur bei Geschichtsnerds für Staunen.
Zur Story