Nach wochenlanger Corona-Pause ist am Montag erstmals wieder eine Maschine mit deutschen Urlaubern nach Mallorca gestartet. Der Flug aus Düsseldorf war mit 189 Passagieren voll besetzt und ist Teil eines Testlaufs. Insgesamt 10.900 Reisende dürfen auf die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen. Dabei handelt es sich um Deutsche, die vor Corona ihre Reise gebucht hatten.
Gesundheitsminister Jens Spahn hatte kurz zuvor noch an das Verantwortungsbewusstsein der Sommerurlauber appelliert: "Ballermann darf nicht das nächste Ischgl werden."
Und auch wenn sich die dort ansässigen Bar- und Clubbetreiber auf die dringend notwendigen Touristen freuen, sehen sie das ähnlich, wie uns die Sprecherin des Kult-Ladens Bierkönig auf Nachfrage erzählte.
Beobachtet wird aus der Ferne. Denn obwohl viele der Test-Touristen direkt neben der Partymeile unterkommen: Der Bierkönig bleibt noch dicht. Das liegt vor allem daran, dass noch große Unsicherheit besteht, welche Auflagen erfüllt werden müssten, um Gäste zu empfangen.
"Mit welchen Kontrollen und Einschränkungen für die Urlauber zu rechnen ist, ist laut unserem Kenntnisstand noch nicht abschließend geklärt", so Kristin Langer. Wo dürfen Tische aufgestellt werden? Müssen Gäste Maske tragen? Braucht es zusätzliche Sicherheitsleute, damit die Gäste die Corona-Regeln einhalten? Das alles kann selbst sie derzeit nicht beantworten. Dabei drängt die Zeit.
Während die Reisewarnung für 27 europäische Länder aufgehoben wurde, gilt für das Urlaubsziel Spanien zwar bislang noch eine Einreisesperre. "Ab 21. Juni dürfen dann aber wieder alle Menschen frei nach Spanien einreisen", so Langer. "Der Bierkönig bereitet sich aktuell auf eine Eröffnung noch in diesem Sommer vor. Ein konkretes Datum steht leider noch nicht fest, da noch zu viele Unklarheiten bestehen."
Es gehe dabei nicht nur um politische, sondern auch arbeitsrechtliche Fragen, sagt sie weiter. So müssen Betreiber momentan beispielsweise hohe Sozialausgaben für alle Mitarbeiter zahlen, selbst wenn sie nur einen Bruchteil beschäftigen können. Eine betriebswirtschaftlich schwierige Situation, wie es der Megapark-Betreiber bereits in der "Mallorcazeitung" bemängelte.
Für die Tourismus-Branche wäre es wichtig, dass die Gäste wieder auf dem Ballermann feiern dürfen, sei es auch mit Abstand zwischen den Tischen. Gespannt wird Kristin Langer nun auf die nächsten Tage schauen, in der Hoffnung, danach endlich konkrete Leitlinien für diesen Corona-Sommer zu haben. Eine vorschnelle Öffnung wolle der Bierkönig aber nicht riskieren, sagt sie.
(jd/mit Material von dpa)