Touristen noch und nöcher strömen jährlich nach Mallorca, sehr zum Unmut der Einheimischen.Bild: imago images / Chris Emil Jan
Urlaub & Freizeit
In Spanien sind viele Einheimische in Touristenregionen zunehmend genervt. Sie verlangen nach einer Begrenzung des Massentourismus, weshalb es in den Sommermonaten mehrfach zu großen Demonstrationen und Protesten kam. Nicht nur in Barcelona, Malaga und auf den Kanarischen Inseln wurde protestiert, sondern auch auf Mallorca. Die Insel, die bei deutschen Urlaubswütigen besonders beliebt ist.
2023 besuchten die Balearen mit 17,8 Millionen Tourist:innen mehr Menschen als jemals zuvor. Das ist 15-mal so viel wie die Inselgruppe Einwohner:innen hat. Die Konsequenz sind steigende Mieten und Lebenshaltungskosten. Viele Einheimische können sich das Leben auf ihrer eigenen Insel nicht mehr leisten.
Aus diesem Grund gab es in diesem Sommer bereits Maßnahmen gegen den Tourismus. Nun sollen weitere folgen, wie die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens am Dienstag vor dem Regionalparlament in ihrer ersten Rede zur Lage der Balearen sagte.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Mallorca will Tourismus schwächen und auf andere Sektoren setzen
In ihrer 90-minütigen Ansprache zog die konservative Politikerin eine Bilanz ihrer Amtszeit und stellte zukunftsweisende Maßnahmen vor, die vor allem auf eine Neuausrichtung der Wirtschaft und eine Lösung drängender Probleme abzielen. Betroffen wird davon auch der Tourismus sein, wie die "Mallorca Zeitung" berichtet.
Von Anblicken wie diesem haben viele Einheimische auf Mallorca genug.Bild: imago images / Chris Emil Janssen
Der Tourismus ist für Mallorca von entscheidender Bedeutung. Rund 45 Prozent der gesamten Wirtschaft der Insel hängen von diesem Sektor ab. Dennoch beklagten Demonstrierende immer wieder, dass nur eine kleine Gruppe davon profitiere. Die Mehrheit arbeite in schlecht bezahlten Jobs, die kaum ausreichen, um die steigenden Mietpreise zu decken. Hinzu kommen Staus, Lärmbelästigung und zunehmender Schmutz, die den Bewohner:innen zusätzlich zu schaffen machen.
Prohens machte in ihrer Rede deutlich, dass die Balearen langfristig nicht weiterhin auf ein Wachstum des Tourismus setzen können. Sie betonte laut "Mallorca Zeitung", dass ein Wandel des Wirtschaftsmodells dringend notwendig sei, um die Abhängigkeit der Inseln vom Tourismus zu verringern.
Ziel sei es, neue Sektoren zu fördern: etwa die Reindustrialisierung, Wissenschaft, Künstliche Intelligenz und den Ausbau Erneuerbarer Energien.
Prohens will nicht weiterhin auf ein Wachstum des Tourismus setzen.Bild: imago images / David Inderlied
Von wegen Urlaub auf Mallorca: Maßnahmen bis 2025 geplant
Als Vorbild für eine derartige Transformation führten sie die nordspanischen Regionen Asturien und das Baskenland an, die bereits erfolgreich den Weg eines diversifizierten Wirtschaftswachstums eingeschlagen haben. Gleichzeitig machte Prohens deutlich, dass die zunehmende Überfüllung durch Tourist:innen in den Sommermonaten konkrete und schnelle Maßnahmen erforderte: "Wir haben die Botschaften der Demonstrationen gehört."
Ein umfassender Maßnahmenkatalog soll bis Februar 2025 vorliegen. Konkrete Beispiele dafür gibt es jedoch noch nicht. Vielmehr forderte sie Akteure auf, Vorschläge einzureichen, um den Plan zu gestalten.
Alkohol-Verbot: Mallorca geht bereits gegen Sauftourismus vor
Die Regierung der Balearen hat bereits im Sommer mehrere Maßnahmen gegen den Massentourismus, konkret gegen den Sauftourismus, beschlossen. So wurde etwa der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit – insbesondere am Ballermann und in anderen Partygebieten Mallorcas – untersagt.
Urlauber:innen und auch Einheimischen, die beispielsweise mit einer offenen Bierdose am Strand oder auf öffentlichen Plätzen erwischt werden, drohen nun Bußgelder zwischen 500 und 1500 Euro.
Vor einigen Monaten hatten Verantwortliche bereits mögliche Maßnahmen genannt, etwa die Reduktion von Fahrzeugen auf besonders befahrenen Straßen, auch die Begrenzung der Mietwagenflotte auf der gesamten Insel wurde angedacht. Die Regierung denkt zudem über Grenzen für die Anfahrt durch Kreuzfahrtschiffe nach.
Einzelne Gemeinden forderten außerdem ein allgemeines Limit für die ausländischen Besucher:innen in den einzelnen Ortschaften. Was am Ende wirklich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Kopfschmerzen können verschiedene Ursachen haben: Dazu zählen Stress, eine enge Kopfbedeckung oder geringe Flüssigkeitszunahme. Schmerzmittel wie Aspirin oder Ibuprofen helfen zuverlässig, um die Kopfschmerzen einzudämmen. Man kann ihnen aber auch mit der richtigen Ernährung etwas entgegensetzen. Bestimmte Lebensmittel sollen eine schmerzlindernde Wirkung haben oder die Durchblutung fördern.