Italien ist für viele Deutsche immer eine Reise wert. Städtetrips nach Rom, Mailand oder Neapel sind beliebt, Strandurlaub auf einer italienischen Insel immer schön. Auch hoch im Kurs steht Norditaliens Seeregion. Viele Tourist:innen zieht es da vor allem an den Gardasee. Gerade aus Süddeutschland ist der schnell zu erreichen.
Italien spürt nach der Pandemie wieder die hohe Zahl an Tourist:innen, die im Sommer in die Städte und an die Badeorte strömen. Klar, der Tourismus bringt Geld. Aber er hat auch einige Folgen, die vor allem Einheimische ärgern. Rund um den Gardasee kam es wegen Beschwerden jetzt zu extremen Kontrollen.
An Badeorten rund um die Stadt "Riva del Garda" passierte laut der Tageszeitung "l'Adige" nämlich einiges, was laut italienischer Verordnung verboten ist. Über 100 Badegäste hat die örtliche Polizei daraufhin angezeigt. Darunter sind sowohl Erwachsene als auch Jugendliche. Sie sollen "Unruhe gestiftet" haben.
"Der Strand am Gardasee muss ein toller Ort für alle Bewohner und Touristen sein, die die Schönheit der Natur genießen und sich erholen und entspannen wollen", sagte Filippo Paoli, Kommandeur der örtlichen Polizei. Und zwar "ohne sich von denen belästigen zu lassen, die ihnen ohne staatsbürgerlichen Sinn ihre eigenen Regeln aufzwingen". An den Stränden von Sabbioni bis zur Punta Lido und von Porfina bis Porto San Niccolò scheint das am Sonntag nicht eingehalten worden zu sein.
An den Stränden spielten einzelne Personen Ball, was einige Badegäste belästigte. Außerdem beschwerten sich einige über zu laute Geräusche und Musik. Die Verantwortlichen wurden von der Polizei mit einer Geldstrafe zwischen 100 und 600 Euro belegt.
Denn rund um den See ist laut einer Verordnung der Stadtpolizei folgendes verboten: "Ballspiele oder andere Spiele, die das Rennen, Werfen von Gegenständen oder das Schieben oder Ziehen von Dingen oder Personen außerhalb der speziell gekennzeichneten und durch Anzeigetafeln gekennzeichneten Räume beinhalten."
Außerdem ist es auch nicht erlaubt, Passant:innen zum Spaß nass zu spritzen, Sportgeräte außerhalb der Sammelstellen abzustellen, zu schreien oder laut zu singen, Musikinstrumente zu laut zu spielen oder Musik über Funkgeräte mit hoher Lautstärke zu hören. Badegäste, die ihre Motorräder in der Nähe des Strandbereichs geparkt hatten, bekamen ebenfalls Strafen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Italien wegen strenger Regeln gegenüber Tourist:innen auffällt. Auf der italienische Insel Lampedusa ist es beispielsweise verboten, zwischen Ende Juli und Anfang September mit einem Auto mit ausländischem Kennzeichen herumzufahren. Wer das missachtet, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Auf Sardinien wurde auch eine besondere Regel eingeführt: An einigen Stränden müssen Badegäste mindestens 72 Stunden im Voraus per App einen Platz reservieren. Spontan an den Strand gehen, ist dort also nicht möglich.