Für viele Menschen ist es ein Lebenstraum, einmal in einer Gondel in Venedig zu sitzen und romantisch über den berühmten Canal Grande zu schippern. Laut UNESCO erfüllen sich diesen Traum im Schnitt jährlich aber 14 Millionen Tourist:innen.
Entsprechend hoch sind die Kosten für Übernachtung, Essen und die Gondelfahrt vor Ort in der italienischen Lagunenstadt. Eine neue Regelung könnte den Traum vom Venedig-Trip für Budgetreisende jetzt noch weiter in die Ferne rücken.
Denn Venedig arbeitet an einer Eintrittsgebühr für die bei Tourist:innen beliebte Altstadt. Jede:r Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren sollen künftig demnach fünf Euro für den Zutritt zahlen.
Umgehen lässt sich die geplante Gebühr nur, wenn man vor der Anreise eine Übernachtung im Altstadtkern gebucht hat. In diesem Fall erhält man den QR-Code für den Eintritt zusammen mit der Bestätigung des Hotels oder Ferienwohnung.
Besucher:innen ohne Zugangscode soll ab der Einführung der neuen Regelung ein Bußgeld in Höhe von 300 Euro drohen. Wie die Kontrolle konkret ablaufen wird, ist bisher unklar.
Schon 2022 hatten die venezianischen Behörden die Gebühr angekündigt, die Umsetzung verzögerte sich jedoch wegen fehlender Genehmigungen. Nun wird es konkret, ab 2025 sollen alle Tagestourist:innen zahlen.
Im kommenden Jahr ist außerdem eine Testphase geplant. Laut Stadtverwaltung werde es 2024 dreißig Testtage geben, an denen eine Registrierung verpflichtend ist.
Welche Tage das konkret sein werden, soll offenbar in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. Denkbar sind hier beliebte Feiertage und Wochenenden im Frühjahr 2024, an denen statistisch gesehen viele Besucher:innen nach Venedig kommen.
Der große Ansturm auf die Stadt ist laut Verantwortlichen auch der Hintergrund der Pläne. "Wir sind uns der Dringlichkeit bewusst, ein neues Gleichgewicht zwischen den Rechten derjenigen zu finden, die in Venedig leben, studieren oder arbeiten, und denjenigen, die die Stadt besuchen", erklärt der zuständige Tourismusbeauftragte Simone Venturini.
Durch die Registrierung und die damit verbundene Gebühr wolle man Verkehrsströme künftig entsprechend "innovativ lenken". Pendler:innen und Einwohner:innen der Stadt sind von der Gebühr ausgenommen.
Die Einnahmen der Eintrittsgelder sollen demnach in die Reinigung und Instandhaltung der Stadt fließen. Auch in Umweltprojekte wolle Venedig mit dem zusätzlichen Geld künftig investieren.
Wie viele andere Urlaubsorte hat auch Venedig seit Jahren mit Massentourismus zu kämpfen und versuchte bereits in der Vergangenheit, dagegen mit bestimmten Regelungen vorzugehen. Wer in der Altstadt etwa seinen Müll herumliegen lässt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 200 Euro rechnen.