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Urlaub in Spanien: Schreck am Strand – Fisch beißt Badenden in die Beine

Der unscheinbare Fisch greift in Schwärmen an.
Der unscheinbare Fisch greift in Schwärmen an.Bild: IMAGO images / imagebroker / Al Carrera
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Urlaub in Spanien: Schreck am Strand – Fisch beißt Badenden in die Beine

In manchen Urlaubsregionen treibt ein kleiner Fisch sein Unwesen, der Badegäste anknabbert. Besonders auf eine Gruppe hat er es abgesehen.
04.10.2025, 15:0504.10.2025, 15:05

Mit ihren 25 Zentimetern sieht sie optisch erst einmal aus, wie ein unscheinbarer Meeresbewohner, wie ein harmloser Fisch. Aber die Begegnung mit ihm versetzt Strandbesucher:innen an der Costa Blanca in Spanien in Angst. Die sind es gewohnt, dass die kleinen Fischchen, denen sie beim Baden im Meer begegnen, einfach vorbeischwimmen. Doch die Brandbrasse (Oblada melanura) macht teilweise genau das Gegenteil.

Seit einigen Jahren schon sorgt sie an Spaniens Küste für Aufsehen. In kleinen Schwärmen nähert sie sich auch im flachen Wasser den Badenden und übt kleine fiese Attacken auf deren Beine aus.

Spanien-Urlaub: Brasse beißt Badegästen in die Beine

Besonders sollen sie es auf ältere Menschen oder Badegäste mit Verletzungen abgesehen haben. Mit ihren kleinen, aber scharfkantigen Zähnen knabbern sie besonders an Warzen, Muttermalen, Krampfadern, Venen und Abschürfungen.

Im spanischen Torrevieja an der Costa Blanca taucht die Brasse insbesondere an städtischen Stränden und in Bereichen auf, die vom Wellengang geschützt sind, etwa am Strand Playa del Cura, berichtet die spanische Zeitung "Información". Der Anteil der Badegäste über 65 Jahre sei in diesen geschützten Bereichen zudem höher, heißt es im Bericht.

Die örtlichen Überwachungs- und Rettungsdienste von Torrevieja berichten gegenüber der Zeitung, dass sie den ganzen Sommer über gebissene Badegäste hätten behandeln müssen.

In der Regel reiche ein provisorischer Verband der Rettungsstation. Anders sieht es jedoch aus, wenn Betroffene etwa aufgrund von Krampfadern blutverdünnende Medikamente nehmen.

Urlaub: Beißender Fisch in weiteren Regionen in Spanien und Kroatien

Neu ist das Phänomen der beißenden Brandbrasse jedoch nicht. Schon seit Jahren berichten Tourist:innen von Vorfällen auch in anderen spanischen Urlaubsregionen, darunter in Benidorm, Villajoyosa und auf Mallorca. Aus Kroatien gibt es ebenfalls Berichte von unschönen Vorfällen mit den kleinen Fischen.

Wissenschaftlich untersucht wurde das Verhalten der Bandbrasse bisher nicht. Expert:innen vermuten jedoch, dass die mit der Klimakrise einhergehenden steigenden Wassertemperaturen eine Rolle spielen könnten, da die hohen Temperaturen den Stoffwechsel und damit die Nahrungsaufnahme der kleinen Meerestiere beschleunigen. Doch bewiesen ist ein Zusammenhang nicht.

Prinzipiell ist eine Begegnung zwischen Mensch und Tier hier auch harmlos. Normalerweise würden die Bisse nur kleine Beschwerden auslösen und seien nicht gefährlich, sagt Gabriel Soler Capdepón, Leiter des in El Campello ansässigen Instituts für Küstenökologie (IEL), gegenüber "Costa Nchrichten". Der Unterwasserforscher Velimir Vrzić würde aber "Leuten raten, mit offenen Wunden nicht ins Meer zu gehen", wie er dem kroatischen Portal "dnevnik" verrät.

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