An heißen Tagen im Spanien-Urlaub ist man über schattenspendende Bäume glücklich.Bild: imago images / imagebroker
Urlaub & Freizeit
Die Sommer-Saison steht in Europas Urlaubsregionen vor der Tür. Statt routinierter Vorbereitungen herrscht vielerorts besorgtes Chaos. Infolge diverser Veränderungen in den letzten Jahren – etwa dem Einfluss der Corona-Pandemie, der derzeitigen Inflation oder des Klimawandels – ächzt die Tourismusbranche in einigen Regionen, in denen die Gastro-Maschinerie zuvor wie geölt lief.
Infolgedessen müssen neue Anreize her, um den Abwärtstrend zu stoppen. In Spanien etwa gibt es schon lange Überlegungen dazu, wie man gleich mit mehreren Problemen umgeht: Dem rüpelhaften Verhalten einiger Urlauber:innen soll Einhalt geboten werden, Arbeitnehmer:innen sollen mehr geschützt und die Wirtschaft gerettet werden.
Daher wird über neue landesweite Gesetze diskutiert. Lokal und regional werden jedoch bereits neue Regelungen verabschiedet, etwa in Andalusien. Manche davon schützen Reisende vor der Abzocke durch Restaurants – andere wiederum haben den genau gegenteiligen Effekt.
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Spanien: Aufpreis für Schattenplatz in Restaurants
Eigentlich liest sich der Großteil der von der andalusischen Regierung beschlossenen Regeln wie ein Versuch, der Willkür der Restaurants Einhalt zu gebieten – typischer Verbraucherschutz eben. Umso überraschender ist einer Liste an Neuerungen, von der "The Olive Press" berichtet, folgender Punkt zu entnehmen: Restaurants in Andalusien dürfen Gästen bis zu 10 Euro mehr für einen Platz im Schatten berechnen.
Gerade, wer im Sommer in Sevilla, Málaga, Granada oder anderen andalusischen Orten unterwegs ist, dürfte empört sein – immerhin wird es in der Region zu Hochzeiten bis zu 40 Grad heiß. Dass mit einem für die Gesundheit besseren Sitzplatz im Schatten ein Geschäft gemacht wird, ist daher ärgerlich.
Doch wenn man mal tief durchatmet und den Ärger herunterschluckt, erkennt man: Andererseits soll mit dem neuen Paket vor allem dafür gesorgt werden, dass es einheitliche Rahmenbedingungen gibt und nicht jedes Restaurant seine eigene willkürliche Preispolitik durchsetzen kann. Und das ist wiederum positiv.
Man könnte die Regel zum Schatten-Aufpreis nämlich auch als Kompromiss zwischen den Bedürfnissen Reisender und der Wirtschaft verstehen: Es dürfen nicht mehr als 10 Euro für Schattenplätze berechnet werden.
Ein weiteres Augenmerk liegt darauf, dass alle Auf- und Mehrpreise schriftlich festgelegt sein müssen. Wer als andalusische:r Restaurantbetreiber:in ausschließlich mündlich einen Aufpreis für bestimmte Sitzplätze oder andere Leistungen kommuniziert, riskiert eine Anzeige.
Urlaub in Andalusien: Kein Preis für Leitungswasser
Für viele Urlauber zudem ein leidiges Thema – der Preis für Leitungswasser, das im Hochsommer nunmal überlebenswichtig sein kann – wird mit dem neuen Gesetz ebenfalls geregelt. In Andalusien dürfen Restaurants dafür nun kein Geld mehr verlangen.
Ebenfalls darf für Reservierungen keine Gebühr mehr erhoben werden, ein verpflichtendes Trinkgeld darf ebenfalls nicht verlangt werden. Alles in allem werden Verbraucher:innen also vielleicht sogar eher vor halsabschneiderischen Restaurantbesitzer:innen geschützt – auch wenn die 10 Euro für den Schattenplatz natürlich nervig sind.
Hotels sind ohnehin nichts für Menschen mit einer Keimphobie und manche Enthüllungen machen es wirklich nicht besser. Auch wer eigentlich kein Problem damit hat, sich Zimmer und Gebrauchsgegenstände mit Fremden zu teilen, erfährt manchmal Dinge, die man einfach nicht wissen wollte.