
Für Passant:innen unangenehm wirkende Tunnel wurden in Amsterdam einem Experiment unterzogen. Bild: imago images / ANP
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Großstadtfeeling, das bedeutet für die einen zu jeder Tages- und Nachtzeit Pizza bestellen können und die Nächte durchfeiern, für die anderen ewig lange Fahrtzeiten zur Arbeit und stinkende U-Bahntunnel. Dass irgendwie alles ein bisschen der Wahrheit entspricht, erkennt man wohl in jeder Metropole dieser Welt schon nach wenigen Tagen.
Nicht in allen Großstädten sind die negativen Seiten allerdings gleich stark ausgeprägt. Während Wien 2023 etwa als lebenswerteste Stadt der Welt gilt, überrascht Berlin mit seinem "Schmuddel-Image" auf Platz 18 zumindest im Vergleich zu Amsterdam auf Platz 20. Mit konkreten Maßnahmen könnte die Stadt nun aber zumindest einen negativen Aspekt konkret bekämpfen.
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Allgemein gilt die niederländische Hauptstadt zwar als absolutes Mekka für Radfahrende. Eine aktuelle Umfrage hatte jedoch ergeben, dass diese und auch eine Reihe an Fußgänger:innen aus der Region vor allem das Passieren von Tunneln als unangenehm empfinden.
Amsterdam startet Befragung in neuem "Dufttunnel"
In einem Experiment der Organisation "Bike City Innovation Lab" wurden daher insgesamt vier Tunnel ausgewählt und mit verschiedensten Maßnahmen verschönert. Der Fokus des Projekts lag dabei auf der konkreten Beeinflussung der menschlichen Sinnesorgane.

Vor allem bei Radfahrende gilt Amsterdam als beliebte Stadt. Bild: imago images / Richard Wareham
Ein Tunnel im Norden Amsterdams etwa wurde für einen Nachmittag zum "Dufttunnel" umfunktioniert. Mithilfe eines Geräts versprühten die Organisator:innen im gesamten Durchgang einen frischen Orangenduft. "Ich dachte, es wäre nur eine Art Putzgeruch", erklärt eine der Befragten im Anschluss gegenüber "nhnieuws".
Während im Testtunnel für den Hörsinn Vogelgezwitscher abgespielt wurde, kamen im Experiment für den Tastsinn kleine Windkraftanlagen zum Einsatz, die eine leichte Brise verbreiten sollten. Beim Tunnel für ein besseres Seh-Gefühl wurden spezielle Lichteffekte angewendet.
Experiment soll Leben für Radfahrende sicherer machen
Ziel des rund 15.000 Euro schweren Projekts ist, dass sich Bewohner:innen wie Tourist:innen künftig wohler in der Stadt fühlen. "Wenn man einen Tunnel ein bisschen sicherer machen kann, könnte das die Menschen dazu ermutigen, ihn häufiger zu benutzen oder häufiger mit dem Fahrrad zu fahren", erklärt Projektleiter Pepijn Verpaalen bei "nhnieuws".
Die Ergebnisse aus den entsprechenden Umfragen in Amsterdam werden nun den Behörden der zuständigen Verkehrsregion vorgelegt. Anschließend könnten so bestimmte Aspekte der als unsicher wahrgenommenen Tunnel angepasst werden.
Zumindest die gefühlte Kriminalitätsrate ist in anderen Städten Europas allerdings ohnehin höher. Einer Umfrage von "Numbeo" zufolge gilt Marseille hier als gefährlichste Stadt, weltweit wird wegen der hohen Mordrate meist die mexikanische Stadt Colima genannt. Mit seinen besonders gut riechenden Tunneln könnte Amsterdam entsprechend das eigene Image aufpolieren, aber sicher nicht die Probleme einer jeden Großstadt lösen.
Krebs ist nur schwer behandelbar. Für den Körper kann die Therapie zermürbend sein, sei es nun medikamentös oder operativ. Nach dem ersten Heilungsprozess folgt der zweite, wenngleich dieser mit dem wohligen Bewusstsein verbunden ist, das Schlimmste hinter sich zu haben.