Rauch liegt in der Luft, Zigarettenstummel auf dem Boden: Rauchende Menschen auf den Straßen gehören zum normalen Geschehen in Städten dazu. Ein Bild, mit dem aber nicht alle Städte leben wollen. In Italien gehen Metropolen hart gegen Raucher:innen vor. Turin ist die nächste Stadt, die ein Rauchverbot verhängt.
Entspannt mit einem Wein oder Aperol eine Zigarette rauchen: So verbringen viele Italien-Urlauber:innen "Dolce Vita"-Momente während ihrer Reise im beliebten Urlaubsland. Wer nach Turin reist, muss dabei nun jedoch neue Regeln beachten. Die Stadt im Norden Italiens will dem Rauch Einhalt gebieten und macht das Rauchen in Gesellschaft schwieriger.
Die Lösung soll ein weitreichendes Rauchverbot sein.
Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, hat der Stadtrat von Turin dazu einer Änderung der Stadtpolizeiverordnung zugestimmt.
Sind Schwangere oder Kinder anwesend, soll demnach das Rauchen in jedem Fall verboten sein. Zudem gilt ein weitreichendes Verbot von Zigaretten im Freien. Zum Glimmstängel greifen darf nur noch, wer dabei einen Abstand von fünf Metern zu anderen Personen einhält. Halten sich in einem geringen Umkreis andere Menschen auf, müssen diese dem Rauchen zunächst explizit zugestimmt haben.
Nicht nur Raucher:innen von klassischen Zigaretten sind von den neuen Regelungen betroffen. Auch andere Tabakwaren wie Zigarren oder Pfeifen und auch elektronische Zigaretten sind in Turin nicht länger erwünscht und fallen unter das Rauchverbot.
Stefano Lo Russo, der Bürgermeister von Turin, bezeichnet das Rauchverbot gegenüber Ansa als "eine Regel des gesunden Menschenverstandes und des Respekts gegenüber anderen". Er begründet die neuen Regelungen auch damit, dass eine "Kultur des gegenseitigen Respekts" gefördert werden müsse. Auch denjenigen, die selbst nicht rauchen, solle respektvoll gegenüber getreten werden.
Natürlich werde ein Verbot auch sanktioniert, berichtet Lo Russo. Die Stadtverwaltung soll eine Geldstrafe von 100 Euro für diejenigen festgelegt haben, die sich nicht an die neuen Regeln halten, wie "Focus" berichtet. Er hoffe aber, dass der "gesunde Menschenverstand" ausreiche.
Turin ist nicht die erste große italienische Stadt, die konsequent gegen das Rauchen vorgeht. Die Metropolen Rom, Mailand und Neapel haben bereits ein ähnliches Rauchverbot eingeführt. In Mailand gilt zum Beispiel schon seit dem 1. Januar 2021 ein Rauchverbot an Haltestellen für den öffentlichen Nahverkehr, in Parks, Sporteinrichtungen und auf Friedhöfen. Dort muss immer ein Abstand von zehn Metern zu anderen Personen eingehalten werden.
Bürgermeister Stefano Lo Russo geht davon aus, dass Turin nicht die letzte Stadt in Italien ist, die ein Rauchverbot verhängen wird. Er glaubt, dass noch weitere Städte dem Beispiel folgen werden.