Von Deutschland aus gibt es zwar keinen Direktflug nach Rimini, beliebt ist die Stadt an der italienischen Adria aber auch bei deutschen Tourist:innen. Der malerische Küstenort mit gerade einmal 150.000 Einwohner:innen – die übrigens Riminesi genannt werden – ist vor allem für ihr rauschendes Nachtleben bekannt.
Zwar hat der Partytourismus Rimini noch nicht ganz so sehr verändert, wie es am international bekannten Ballermann-Strand auf Mallorca der Fall ist. Doch mit einem neuen Party-Trend verärgern Urlauber:innen auch in dem italienischen Küstenort zunehmend die Einheimischen.
"In einigen Stadtteilen tanzen Tausende Menschen bis spät in die Nacht – und das ist nur die Spitze des Eisbergs", merkt Gianni Indino, der Vorsitzende des Verbands der örtlichen Disco-Betreiber, an. Denn das Problem in Rimini sind aktuell nicht die Clubs, sondern die Strandbars, die nachts zu dröhnenden Open-Air-Clubs umfunktioniert werden.
Vielen jungen Tourist:innen ist es in den herkömmlichen Clubs der italienischen Kleinstadt offenbar zu teuer geworden, sodass sie auf die vergleichsweise günstigen Drinks an der Promenade umgestiegen sind. Wegen der ausufernden Partys fordert die Gemeinde nun entsprechend eine verpflichtende Schließzeit für alle Strandbars ab 21 Uhr.
"Die Situation der nachts geöffneten Strandbars ist unerträglich geworden", beschreibt auch Club-Betreiber Indino. Für ihn und seine Kolleg:innen bedeute der neue Trend außerdem große Einbußen für das eigene Geschäft.
"Sicherlich ist diese Art von Angebot für einige Strandbars gewinnbringend, aber es muss Regeln geben", findet auch Bürgermeister Jamil Sadegholvaad. "Der Strand kann nicht zu einer Freiluftdisco werden", bekräftigt er.
Die Region rund um Rimini war zuletzt von starken Überflutungen heimgesucht worden, die auch den Tourismus beeinflussten. Entsprechend möchte man die jungen Partyurlauber:innen nicht vergraulen, sondern lediglich auf bestehende Vorschriften beharren. "Die Regeln müssen eingehalten werden", unterstreicht Clubbetreiber Indino.
Rimini hat auch abseits von Partymeilen und weiten Sandstränden einiges für Tourist:innen zu bieten. So ist der historische Altstadtkern mit der römischen Brücke Ponte d'Augusto bei Besucher:innen aus aller Welt beliebt.
Jahrelang galt die Region Emilia-Romagna rund um Rimini als beliebteste Urlaubsregion Italiens. Seit Kurzem ist hingegen die Obere Adria auf Platz 1 eins der Reiseziele im Land von Pizza und Pasta.