Mallorcas Strände zählen zu den beliebtesten in ganz Europa – türkisblaues Wasser, feiner Sand und malerische Buchten ziehen jedes Jahr Millionen Menschen an. Im vergangenen Jahr kamen allein aus Deutschland fünf Millionen Tourist:innen auf die Baleareninsel – ein neuer Rekord.
Doch die Sehnsuchtsorte der Urlauber:innen stehen zunehmend unter Druck. Einerseits hinterlässt der Massentourismus sichtbare Spuren. Überfüllte Buchten, vermüllte Ufer und eine Natur, die sich vielerorts kaum noch erholen kann, prägen das Bild.
Hinzu kommt die Klimakrise, deren Auswirkungen auf der Insel immer spürbarer werden. Steigende Temperaturen und Wassermangel verändern nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch die Bedingungen für Erholungssuchende.
Strände schrumpfen, Dünenlandschaften geraten unter Stress – und die Behörden sehen sich gezwungen, neue Regelungen zu erlassen.
So wird es auch in der Insel-Hauptstadt Palma ab dem kommenden Jahr spürbare Veränderungen geben, die unter anderem dem steigenden Meeresspiegel geschuldet sind. Wie die "Mallorca-Zeitung" berichtet, will die Stadtverwaltung ab 2026 die Zahl der Strandliegen um etwa 20 Prozent kürzen.
Am heftigsten soll es demnach die Playa de Palma treffen. Am längsten Strand von Palma sollen künftig nur noch 4436 Liegen stehen – bisher waren es 6000. Auch die zugehörigen Sonnenschirme werden reduziert.
Am Strand an der beliebten Cala Major wird der Liegenbestand von aktuell 300 auf 250 gekürzt.
Hintergrund der Pläne in Palma ist, dass die Strände immer schmaler werden. Der steigende Meeresspiegel verdrängt die Sandfläche und bietet damit immer weniger Platz für Liegestühle oder Schirme.
Hinzu kommt laut "Mallorca-Zeitung", dass sich die Bewohner:innen von Palma über die Vielzahl an kostenpflichtigen Liegen beschwert hatten. Eine Sprecherin des Rathauses bestätigte, dass nur wenige Einheimische für eine Strandliege zahlen würden. Durch die touristische Infrastruktur gebe es für sie aber kaum noch Platz, um sich einfach mit einem Handtuch oder einem eigenen Liegestuhl in den Sand zu legen.
Dennoch plant die Stadtverwaltung auch Veränderungen, die den Tourist:innen auf Mallorca zugute kommen. So sollen sowohl in Cala Major als auch an der Playa de Palma neue "Premium-Liegen" aufgestellt werden.
Diese komfortableren, teureren Stühle sollen demnach mit größerem Abstand zueinander aufgestellt werden. Die Idee dahinter ist mehr Privatsphäre für die zahlenden Gäste. Inwiefern dadurch nicht erneut der Platz für die Einheimischen schwindet, ist unklar.
Ein weiteres Zugeständnis für den Tourismus betrifft die offiziellen Daten der Saison. Bisher durften Strandliegen und Sonnenschirme nur bis zum Saisonende Ende Oktober vermietet werden. Dieser Zeitraum soll nun bis Anfang November ausgeweitet werden.