Der Flugsommer 2025 war für Reisende durchwachsen. Zwar gab es viele Verspätungen, doch auch positive Trends haben sich bemerkbar gemacht. Welche Fluggesellschaften am schlechtesten abgeschnitten haben und wie du dir dein Geld zurückholst, wenn du zu lange am Flughafen warten musstest, erfährst du bei watson.
Das Verbraucherportal Flightright hat zum Ende der Sommerferien relevante Daten des diesjährigen europäischen Flugsommers ausgewertet. Das positive Ergebnis: Die Wartezeiten gingen leicht zurück – blieben aber auf hohem Niveau.
An den vier größten Flughäfen Deutschlands starteten in diesem Sommer 29,2 Prozent der Flüge mit mindestens 15 Minuten Verspätung. 2024 waren es noch 32,9 Prozent – eine kleine Verbesserung also.
"Der Sommer 2025 hat einmal mehr gezeigt: Verspätungen sind für Reisende inzwischen traurige Normalität geworden", sagt Feyza Türkön, Fluggastrechtsexpertin bei Flightright in einer Pressemitteilung.
Die höchste Verspätungsrate hatten demnach die Flughäfen in Lissabon, Athen und Manchester.
Gäste, die verspätet in der Luft ankommen, können sich immerhin freuen, überhaupt an ihr Urlaubsziel zu kommen: Auch hier gab es einen positiven Trend, insgesamt mussten weniger Flüge kurzfristig gestrichen werden.
Auf den beiden ersten Plätzen mit der höchsten Stornierungsquote liegen Paris Charles de Gaulle (1,48 Prozent) und Amsterdam Schiphol (1,37 Prozent).
Deutschlands Flughäfen haben sich insgesamt verbessert. Mit 0,91 Prozent gestrichener Flüge erreichte der BER in Berlin aber immerhin Platz vier. Auch dieser Flughafen zeigt damit eine deutliche Verbesserung, 2024 lag die Stornierungsquote noch bei 3,01 Prozent. Insgesamt lag Deutschland mit einer Stornierungsquote von 0,61 Prozent im europäischen Mittelfeld.
Finnland und Frankreich belegten die Plätze eins und zwei, in beiden Ländern brachten Streiks die Flugpläne durcheinander. Davon wurde auch die Pünktlichkeit belastet: In Frankreich starteten knapp 35 Prozent der Flüge verspätet.
Dementsprechend lag auch eine französische Airline (Air France) auf Platz eins der Fluggesellschaften mit der höchsten Stornierungsquote, KLM belegte den zweiten Platz, auf Platz drei lag Easyjet.
Die günstige Fluggesellschaft Ryanair war hier besonders zuverlässig und belegte mit einer Stornierungsquote von nur 0,25 Prozent einen der letzten Plätze.
Sowohl Easyjet als auch Ryanair fielen jedoch auch durch hohe Verspätungsquoten auf, fast jeder zweite Flug startete verspätet.
Passagier:innen, die stundenlang am Flughafen herumsitzen müssen, können immerhin einen Teil des Geldes zurückbekommen. Ab drei Stunden Verspätung liegt die Höhe der Entschädigung zwischen 250 und 600 Euro.
Schon ab zwei Stunden Verspätung besteht Anspruch auf kostenlose Mahlzeiten und Erfrischungen. Wichtig ist, dass die Verantwortung für die Verspätung bei der Airline liegt. Streiks und Unwetter gehören nicht dazu.
Die Europäische Verbraucherzentrale (EVZ) Deutschland bietet außerdem ein Online-Tool an, mit dem du prüfen kannst, ob dir eine Entschädigung zusteht.
Wichtig zu wissen ist aber, dass du das Geld nicht automatisch erhältst: Du musst der Airline deine Forderung stellen.
Sollte sie nicht reagieren, kannst du dich – integriert im Tool der EVZ – an die kostenlose Schlichtungsstelle Reise und Verkehr / Luftverkehr beim Bundesamt für Justiz wenden.
Es gibt auch kostenpflichtige Lösungen, um deine Rechte geltend zu machen, so kannst du beispielsweise Kontakt zu den Flugrechtsexpert:innen von Flightright aufnehmen. Hier musst du im Fall eines Erfolgs eine Provision zahlen.
Auch wenn es in diesem Jahr noch viele Verspätungen und Stornierungen gab, ist der Trend im Vergleich zum Vorjahr immerhin rückläufig. Mit etwas Glück gehören regelmäßige Verspätungen und Ausfälle irgendwann der Vergangenheit an.