Es kann so einfach sein. Schon seit Jahren fordern die Linkspartei und Verbände immer wieder, dass Hartz-IV-Empfänger ein Weihnachtsgeld bekommen sollten – bisher ohne Erfolg. Ein Jobcenter in Süddeutschland ist da schon weiter – und zeigt, wie man das Problem einfach und unbürokratisch lösen kann.
Diakonie-Chef Ulrich Lilie etwa fordert ein Weihnachtsgeld von mindestens 30 Euro für Hartz-IV-Empfänger. Die Sozialhilfe beinhaltete eine Weihnachtsbeihilfe von gut 32 Euro. Mit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 ist diese Summe in der Sozialhilfe ersatzlos weggefallen.
Immer wieder stehen die Jobcenter in der Kritik. Der jüngste Vorwurf des Bundesrechnungshofes: Sie kümmern sich nicht ausreichend um die Wiedereingliederung von Leistungsempfängern in den Arbeitsmarkt. Dazu kommt, dass den Empfängern von Hartz IV im kommenden Jahr höhere Kosten durch nicht ausgeglichene Strompreissteigerungen drohen.
Es geht aber auch anders. Bereits seit mehreren Jahren ermöglichen die Mitarbeiter des Jobcenters Heidenheim auf der schwäbischen Alb zu Weihnachten Geschenke für die Kinder von Hartz-IV-Empfängern. Darüber berichtet die "Heidenheimer Zeitung".
Dafür spenden die Mitarbeiter gebrauchtes, gut erhaltenes, aber auch neues Spielzeug. Dazu kommt auch Kleidung für kleinere und größere Kinder, wie es in einer Mitteilung des Jobcenters heißt.
Das alles liegt in der Vorweihnachtszeit unter einem Weihnachtsbaum im Wartebereich des Jobcenters. Leistungsbezieher dürfen sich das passende Geschenk für ihre Kinder aussuchen und mitnehmen – ohne zuvor Dutzende Formulare und Anträge ausfüllen zu müssen. Denn: Wichtig sei dem Jobcenter, dass das Ganze zwanglos erfolge.
(om)