McDonald's gilt in der allgemeinen Wahrnehmung nicht nur als ungesund, sondern auch als Umweltsünder. Der Fast-Food-Riese hat seit Jahren mit Imageproblemen zu kämpfen. Zumindest in Ländern, in denen Umweltbewusstsein weit verbreitet ist – etwa in Deutschland, Österreich oder Dänemark. In Sachen Nachhaltigkeit hat der Konzern schon einiges getan. Nun kündigt McDonald's eine weitere große Veränderung an, die das Image aufpolieren soll.
Trotz seines schlechten Rufes in Sachen Nachhaltigkeit ist der Umsatz im ersten Quartal 2022 auf bestehender Fläche um fast 12 Prozent gewachsen. Damit erreichte McDonald's verglichen mit anderen Fast-Food-Ketten wie Domino's Pizza oder Starbucks erneut ein überdurchschnittliches Wachstum. Die Kritik tut dem Konzern also offenbar keinen Abbruch. Ob das auch an den Maßnahmen liegt, die der Fast-Food-Gigant in den vergangenen Jahren getroffen hat?
McDonald's hat auf das steigende weltweite Klima-Bewusstsein reagiert und mehrere Schritte in Richtung mehr Nachhaltigkeit getan: So sind Dessert-Verpackungen seit 2020 fast plastikfrei – mit Löffeln aus Holz und Strohhalmen aus Pappe. Bis zum Ende des Folgejahres konnte McDonald's damit laut eigenen Angaben 815 Tonnen Plastik einsparen. Allein bei den Softeis-Desserts wie McFlurry oder McSundae.
Burger werden teilweise in Graspapier verpackt und Salate in Papierboxen ausgegeben. Damit spart das Unternehmen auch hier nach eigenen Angaben ungefähr weitere 25 Tonnen Plastik im Jahr ein.
Auch beim Happy Meal versuchte der Konzern, weniger Müll zu produzieren. Seit Ende 2020 sind die Spielzeuge nicht mehr in Plastik, sondern überwiegend in Papier verpackt. Und: Auch Batterien kommen in den bei Kindern beliebten Spielzeugen wegen der Giftstoffe nicht mehr zum Einsatz.
Maßnahmen mit großer weltweiter "Plastik-Wirkung". Doch der Konzern möchte noch nachhaltiger werden. So plant McDonald's die Einführung eines Mehrweg-Pfandsystems für Eis und Getränke noch im Jahr 2022.
Offenbar kommt das Getränkt oder das Eis nicht automatisch in einem Mehrwegbecher. Laut McDonalds-Webseite muss man als Kunde vorher angeben, dass man gerne einen Mehrwegbecher nutzen möchte. Pro Becher werden so zwei Euro Pfand fällig. Die bekommt man wieder, sobald man den Becher wieder im Restaurant oder am Drive-in wieder abgibt.
Wie nachhaltig diese Veränderungen tatsächlich sind, darf infrage gestellt werden. Dass das Schnellrestaurant versucht, sich ein grünes Image zu verpassen und "der negativen Konnotation von To-Go-Müll in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken", sieht auch der Bundesverband der Verbraucherzentrale (vzbv). Watson hatte recherchiert, wie nachhaltig der Konzern wirklich ist. Elke Salzmann, Referentin Ressourcenschutz beim vzbv, ordnete die Veränderungen bereits 2021 ein:
Zumindest vermindern die Umstellungen "Littering von Kunststoffmüll, der dann als Mikroplastik in der Umwelt verbleibt". Dennoch: Zur Herstellung von Verpackungen aus Pappe und Papier benötige es viel Energie, Wasser und Chemikalien. Salz mann urteilte über diesen Umstand: "Der ökologische Mehrwert ist insofern fraglich." Auch in Sachen Tierwohl und Fleischproduktion gerät der Konzern regelmäßig in die Kritik von Umweltschützer:innen.