Nachhaltigkeit
Essen

Heiß begehrtes Gut: Forscher wandeln Abfallstoff in Vanillin um

Vanilla pods
Auf natürliche Art und Weise wird Vanille aus den Schoten einer speziellen Orchideen-Gattung gewonnen.Bild: iStockphoto / joannawnuk
Nachhaltigkeit

Heiß begehrtes Gut: Forscher stellen aus Abfallstoff Vanillin her

20.05.2020, 15:4008.06.2020, 18:16
Mehr «Nachhaltigkeit»

Ob Kerzen, Eis, oder Seife – der Duft von Vanille bleibt uns immer wieder in der Nase hängen. Ganze 15.000 Tonnen Vanillin werden schätzungsweise weltweit im Jahr verarbeitet. Damit zählt das Gewürz zu den beliebtesten Duftstoffen überhaupt. Doch das Mark von Vanilleschoten reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf an dem Aromastoff zu decken. Nur etwa zehn Prozent werden aus der Vanille-Pflanze – bei der es sich übrigens um eine Orchideen-Gattung handelt – hergestellt.

Im Umkehrschluss bedeutet das: 90 Prozent des verwendeten Vanillins wird künstlich produziert. In einem petrochemischen Prozess wird dabei Lignin – das ist der harte Bestandteil von Holz – in den Aromastoff umgewandelt. Allerdings ist dazu wegen der robusten chemischen Struktur viel Energie nötig, weil hohe Temperaturen und großer Druck benötigt werden.

Forschern aus Mainz, Goslar und Pavia ist es jetzt aber gelungen, Vanillin mit deutlich weniger Energieaufwand herzustellen. Sie verwendeten dabei solches Lignin, das massenhaft als Abfallprodukt bei der Papierherstellung anfällt.

Die Wissenschaftler wandelten das übriggebliebene Lignin mittels Elektrolyse in den Aromastoff Vanillin um. Der elektrische Strom spaltete das Abfallprodukt dabei und ersetzte giftige oder teure Oxidationsmittel. Zuvor lösten die Forscher das Lignin in Natronlauge und Wasser auf und erhitzten es auf 160 Grad.

Besonders viel Vanillin entsteht bei diesem Prozess zwar nicht, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Chemical & Engineering News". Weil es sich bei dem verwendeten Lignin aber ohnehin um ein Abfallprodukt handelt, ist das nicht weiter schlimm.

(ftk)

Urlaub: So leidet Griechenland schon jetzt unter der Dürre

Der April hat gerade erst begonnen, da kratzen die Temperaturen in Griechenland bereits an der 30-Grad-Marke. Durch die außergewöhnlich hohen Temperaturen und Trockenheit hat es in den vergangenen Tagen bereits Dutzende kleinere Brände gegeben.

Zur Story