Vor der Küste Tahitis haben Meeresforscher in den Tiefen des Südpazifiks ein mehr als drei Kilometer langes Korallenriff entdeckt. Die von Nesseltieren gebildeten Struktur befinde sich in 35 bis 70 Metern Tiefe und scheine in einem guten Zustand zu sein, berichtete die Fachzeitschrift "New Scientist" gegenüber der dpa am vergangenen Donnerstag. Es handele sich um eines der größten in dieser Tiefe entdeckten Riffe, hieß es beim Sender BBC unter Berufung auf die UN-Wissenschaftsorganisation Unesco, die die Mission leitete.
Taucher entdeckten demnach das Riff im November bei einer Expedition vor Französisch-Polynesien, die Teil einer internationalen Mission zur Erfassung des Meeresbodens ist. "Es war magisch, riesige, wunderschöne, rosenförmige Korallen zu sehen, die sich so weit erstrecken, wie das Auge reicht", sagte der französische Fotograf Alexis Rosenfeld, der das internationale Taucherteam leitet. Es sei "wie ein Kunstwerk" gewesen.
In den kommenden Monaten wollen Wissenschaftler nun herausfinden, welche Arten in der Umgebung des Riffs leben. Es gebe vermutlich noch viele weitere dieser Ökosysteme, von denen man nichts wisse, sagte Julian Barbiere von der Unesco. Nach Angaben der UN-Behörde sind bisher nur etwa 20 Prozent des Meeresbodens kartografiert worden.
Experten fordern seit längerem Maßnahmen gegen das Absterben der weltweiten Korallenriffe. Ursachen für die Zerstörung der Korallenriffe seien vor allem die Überfischung und die Verschmutzung der Meere sowie der Klimawandel. Der Klimawandel lasse die Meerestemperaturen steigen, was wiederum zur berüchtigten Korallenbleiche führe.
(mcm/ dpa)