Die afrikanischen Regenwälder haben laut einer neuen Studie die historische Dürreperiode der Jahre 2015 und 2016 besser überstanden als erwartet. Ein internationales Team von Wissenschaftlern fand heraus, dass Bäume in afrikanischen Wäldern trotz großer Trockenheit und deutlich höherer Temperaturen weiterhin Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre aufnahmen.
Zwar verringerte sich die Menge des aufgenommenen Treibhausgases im untersuchten Zeitraum um 36 Prozent, insgesamt hätten die Regenwälder in West- und Zentralafrika aber 1,1 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid absorbiert. Außerdem habe man trotz extremer Wetterbedingungen kein verlangsamtes Baumwachstum oder ein erhöhtes Baumsterben beobachtet.
Im Vergleich zu den Regenwäldern in Amazonien oder Südostasien seien diejenigen auf dem afrikanischen Kontinent widerstandsfähiger gegenüber Dürre, berichten die Wissenschaftler. Das sei womöglich darauf zurückzuführen, dass die Regenwälder in West- und Zentralafrika ohnehin an trockenere Umweltbedingungen angepasst seien. Für die Studie haben die Forscher Pflanzen in 100 verschiedenen Arealen in sechs afrikanischen Ländern untersucht: Demokratische Republik Kongo, Gabun, Kamerun, Ghana, Liberia und Republik Kongo.
Die extreme Trockenheit der Jahre 2015/2016 war eine Folge des Klimaphänomens El Niño. Dabei verändert sich in unregelmäßigen Abständen von mehreren Jahren die Windzirkulation über dem Pazifik. Infolgedessen kann der Passatwind ausfallen, der normalerweise von Osten Feuchtigkeit vom Meer auf den afrikanischen Kontinent bringt. Das wiederum führt in den betroffenen Ländern zu extremer Trockenheit.
(la)