
"Die Biodiversität ist unsere Lebensversicherung", sagte Umweltministerin Svenja Schulze.Bild: iStockphoto / miroslav_1
Good News
30.09.2020, 13:1930.09.2020, 13:19
Staats- und Regierungschefs aus mehr als 60 Ländern haben mit einer gemeinsamen Erklärung ihre Absicht unterstrichen, sich stärker für den Erhalt der weltweiten biologischen Vielfalt einzusetzen. Sie verabschiedeten in New York am Rande der UN-Generaldebatte gemeinsam ein sogenanntes "Versprechen für die Natur".
"Indem wir dieses Versprechen für die Natur unterstützen, verpflichten wir uns nicht einfach nur zu Worten, sondern zu bedeutsamen Taten und gegenseitiger Rechenschaft, um die Krise des Planeten anzugehen", hieß es in dem Dokument. Unter anderem solle unregulierte Fischerei und Wilderei gestoppt werden und bis 2050 kein Plastikmüll mehr in die Meere gelangen. Zu den Unterstützern gehören unter anderem Frankreich, Großbritannien und Deutschland.
"Die Biodiversität ist unsere Lebensversicherung: Sie liefert saubere Luft und Wasser, Essen, Baumaterial und Kleidung. Sie schafft Jobs und Lebensunterhalt", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) per Video-Botschaft. "Und wie die Coronavirus-Pandemie sehr deutlich gezeigt hat, schützt uns eine intakte natürliche Umgebung vor Krankheiten und kann heilen." Zahlreiche große Staaten wie beispielsweise Brasilien, Indien, die USA und China beteiligten sich allerdings nicht an der Aktion.
USA und Brasilien nicht dabei
Am heutigen Mittwoch soll es bei den Vereinten Nationen erstmals eine hochrangige Veranstaltung zum Schutz der biologischen Vielfalt geben, für den allerdings kein gemeinsames Abschlussdokument geplant ist. Das sei ein "Armutszeugnis", kommentierte Florian Titze vom Naturschutzverband WWF Deutschland.
Vor kurzem hatte ein UN-Bericht dargelegt, dass keines der 20 vor zehn Jahren für 2020 gesetzten Ziele bei dem Thema erreicht worden sei. Im chinesischen Kunming ist für das kommende Jahr eine UN-Biodiversitätskonferenz geplant. "Kunming muss aus der Biodiversität eine allgegenwärtige Sorge und ein politisches Thema machen", sagte der Präsident der UN-Vollversammlung, Volkan Bozkir. "Jeder muss die Risiken der Untätigkeit verstehen."
(ftk/dpa)
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