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Erste Kommune in Deutschland verbietet Tiere im Zirkus

Schmuckbild / Solobild : Kamele Circus Barus, Hofheim, Hofheim, Bild x von 11 Hofheim, (für LOK), 31.08.2017 Schmuckbild / Solobild : Kamele Circus Barus, Hofheim, im Bild: Kamele / Kamel vor dem Circ ...
In der hessischen Kommune Rodgau (Offenbach) werden zukünftig auf kommunalem Gelände keine Tiere in Zirkussen mehr zu sehen sein. Bild: imago stock&people / Michael Schick
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Erste Kommune in Deutschland verbietet Tiere im Zirkus

23.01.2022, 14:0123.01.2022, 14:01
Mehr «Nachhaltigkeit»

Tiger, die durch brennende Reifen springen, Affen, die Kunststücke vorführen oder Alligatoren, die vor Publikum gezeigt werden: Damit soll im hessischen Rodgau bald per Gesetz Schluss sein. Mit einem Verbot will die Stadtverordnetenversammlung von Rodgau keine Tiere mehr auszustellen. Von dem Verbot sind nicht nur Zirkusse betroffen, sondern generell Veranstaltungen wie zum Beispiel Jahrmärkte oder Rummelplätze, in denen "Tiere zur Schau" gestellt werden.

Verbot gilt für den kommunalen Raum

Dabei gilt das Verbot auf Grundstücken, die in kommunaler Hand sind. Auf diesen dürften demnach derartige Events nicht mehr stattfinden. Auf privaten Grundstücken hingegen dürfen Zirkusse und dergleichen nach wie vor mit Tieren in Rodgau auftreten. Laut der Tierschutzorganisation PETA ist Rodgau damit die deutschlandweit erste Kommune, die ein solches Verbot für kommunale Grundstücke ausspricht. Den Antrag zu dem Verbot hatte die Tierschutzpartei eingebracht. Sie waren bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr neu ins Stadtparlament gewählt worden.

MOSCOW, RUSSIA DECEMBER 30, 2021: A tamed tiger jumps through a ring of fire during a New Year show titled The Steadfast Tin Soldier at the Great Moscow State Circus. Anton Novoderezhkin/TASS PUBLICAT ...
Tiger die durch Reifen springen: Das wird es zukünftig in Rodgau nicht mehr geben. Bild: www.imago-images.de / Anton Novoderezhkin

Der Stadtverordneter der Tierschutzpartei Fabian Schelsky ist entsprechend zufrieden mit der Neuregelung. Wie er gegenüber der Frankfurter Rundschau aber betont: "Wir wollen damit nicht den Zirkussen einen reinwürgen, sondern Menschen zum Nachdenken anregen." Jeder kleine Schritt in Richtung Tierschutz sei gut. Ralf Huppertz vom Verband Deutscher Circus Unternehmen (VDCU) kündigte dagegen rechtliche Schritte an. Ihm zufolge werde in deutschen Zirkussen bereits weitestgehend eine tiergerechte Haltung praktiziert.

(mcm; bk /dpa)

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