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Urteil: Südafrikas Regierung muss Luftverschmutzung in Kohlerevier verringern

epa02995367 A hand out image released by Greenpeace 7 November 2011 shows Greenpeace activists hanging from a crane inside Eskom's Kusile power plant in the Delmas municipal area of the Mpumalang ...
Ein Foto von 2011: Greenpeace-Aktivisten hängen an einem Kran im Eskom-Kraftwerk Kusile in der Provinz Mpumalanga mit Transparenten mit der Aufschrift "Kusile: Klimakiller".Bild: GREENPEACE INTERNATIONAL / Benedicte Kurzen
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Urteil: Kohlerevier in Südafrika muss weltweit stärkste Luftverschmutzung verringern

23.03.2022, 13:0623.03.2022, 13:06
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In einem wegweisenden Urteil ist die Regierung Südafrikas zur Verringerung der Luftverschmutzung im größten Kohlerevier des Landes verurteilt worden. Die Umweltschutzgruppen Groundwork und Vukani hätten vor einem Gericht in Pretoria Recht bekommen, sagte ihr Anwalt Tim Lloyd diese Woche der Nachrichtenagentur AFP. Die beiden Gruppen hatten die Regierung 2019 wegen Verletzung des Grundrechts auf saubere Luft zum Atmen verklagt.

Das Gericht befand demnach, dass die Luftqualität in der Region "das Grundrecht der Bewohner auf eine Umwelt, die ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden nicht schadet" verletze. Die Regierung sei "gezwungen zu handeln, um den vom High Court befundenen Verstoß zu beseitigen".

Luftverschmutzung gefährdet Gesundheit enorm

In dem Fall ging es um das Kohlerevier in der Provinz Mpumalanga, wo nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace die stärkste Luftverschmutzung der Welt herrscht mit Rekordwerten beim Stickstoffdioxid. Dort stehen zwölf Kohlekraftwerke. 80 Prozent des südafrikanischen Stroms wird aus Kohle gewonnen. Das Land ist der größte Industriestandort des afrikanischen Kontinents.

2012 hatte das Umweltministerium einen Plan für den Umgang mit der Luftverschmutzung vorgelegt, der jedoch nie umgesetzt wurde. Das Gericht in Pretoria setzte den Behörden nun eine Frist von einem Jahr, um damit anzufangen. Das Umweltministerium erklärte lediglich, es prüfe die Auswirkungen des Urteils.

Der Prozess wurde unter dem Stichwort "Tödliche Luft" bekannt. Wer den toxischen Produkten der Kohle-Industrie, Schwefeldioxid, Schwermetallen wie Merkur und Feinstoffen ausgesetzt ist, unterliegt nach Angaben der Organisationen einem erhöhten Risiko, an Asthma, Bronchitis und Lungenkrebs zu erkranken. Auch Schlaganfälle und Frühgeburten können die Folge sein.

Die Verschmutzung der Atmosphäre habe in der Region im Jahr 2016 zwischen 305 und 650 vorzeitige Todesfälle verursacht, heißt es in einer der Studien der Organisationen. Bei der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow wurden Südafrika 7,3 Milliarden Euro an Darlehen und Subventionen für eine Abkehr von der Kohle zugesagt.

(sb/afp)

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