Vor ein paar Tagen kam vom Umweltbundesamt die Nachricht, dass Deutschland seine Klimaziele für 2020 doch noch erreicht habe – vor allem infolge des ersten Corona-Lockdowns. Das Ziel war es, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 Prozent zu senken. Jetzt kommt eine ähnliche Nachricht aus Großbritannien: Die Briten haben ihre Emissionen sogar um 51 Prozent reduzieren können.
Das britische Online-Magazin "Carbon Brief" hat ermittelt, dass die Emissionen in den letzten dreißig Jahren um knapp über die Hälfte zurückgegangen sind. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Unter anderem der Kohleausstieg, welcher bis 2025 abgeschlossen sein soll, habe der Analyse zufolge einen großen Effekt gehabt. Ebenso wichtig sei die Umstellung von Industrieprozessen und Abfallwirtschaft gewesen, beide Faktoren sind für jeweils 40 Prozent des Emissionsrückgangs verantwortlich. Kaum Veränderungen gab es dagegen in den Bereichen "Gebäude" und "Verkehr".
Ebenso wie in Deutschland ist der starke Rückgang der Emissionen im Jahr 2020 natürlich auch in Großbritannien auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Der CO2-Ausstoß pro Kopf liegt derzeit bei 4,6 Tonnen in Großbritannien. Zum Vergleich: in Deutschland liegt er bei 7,3 Tonnen Kohlendioxid.
Das Klimaziel für die nächsten Jahre hat Großbritannien auch schon abgesteckt: Bis 2030 will das Land seine Emissionen gegenüber 1990 um 68 Prozent senken. Das ist deutlich über dem Ziel, das die EU festschreiben will – es wird voraussichtlich bei 55 oder 60 Prozent liegen.
(sb)