In England sorgt seit Kurzem eine Straßenlaterne für Aufsehen und Sauberkeit, die nicht mit Strom, sondern mit Hundehaufen betrieben wird. Die Laterne leuchtet durch Biogas, das aus den Hinterlassenschaften der Vierbeiner gewonnen wird. Auf diese Weise wird nicht nur Energie für Strom gespart, es gibt auch eine Sammelstelle für Hundehaufen – und dadurch eine sauberere Parkanlage.
Der britische Erfinder Brian Harper war genervt von den im Park herumliegenden Hinterlassenschaften der Hunde. Harper wollte das Problem lösen und ihm gleichzeitig einen positiven Effekt abgewinnen. Deshalb erfand er die Straßenlaterne, die durch Hundekot leuchtet. Die Laterne befindet sich in den englischen Malvern Hills.
Die Erfindung des Briten funktioniert wie folgt: Die Hundebesitzer:innen werfen die in kostenlos verfügbaren Papierbeuteln aufgesammelten Hinterlassenschaften ihrer Hunde in einen Behälter an der Laterne, dann wird ein Griff gedreht, der den Beutel in den integrierten Biokomposter befördert. Sowohl der Inhalt des Beutels, als auch der Beutel selbst, zersetzen sich innerhalb einiger Tage im Komposter. Dabei entsteht Biogas. Dieses Gas besteht zu 60 Prozent aus Methan und zu 40 Prozent aus Kohlendioxid.
Das Gasgemisch wird in dem Gasbehälter gesammelt und lässt mit Einsetzen der Dämmerung die Straßenlaterne erleuchten. Damit die Straßenlaternen zwei Stunden lang leuchten, werden zehn Tüten Hundekot benötigt. Neben dem Biogas entsteht auch Düngemittel, welches anschließend weiterverwendet werden kann.
Das Verwenden von Exkrementen zur Energieerzeugung ist nicht neu, in Großbritannien etwa gab es schon Versuche, einen Bus mithilfe von menschlichen Exkrementen zu betreiben. Ähnliche Projekte gibt es auch in Kanada und Indien.
Das Potenzial, Strom mithilfe von Biogasanlagen zu erzeugen, die mit Gülle oder Bioabfällen betrieben werden, ist jedoch noch nicht voll ausgeschöpft. Insbesondere in der Energiekrise könnten hier noch mehr die Möglichkeiten der Energiebeschaffung genutzt werden.
(sp)