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BMW will in München bald nur noch E-Autos produzieren

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BMW veröffentlichte einen ehrgeizigen Zeitplan zur Umstellung des Werks auf E-Autos.Bild: imago images/ Eibner
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Verkehrswende: BMW stellt Stammwerk komplett auf E-Autos um

11.01.2024, 14:1511.01.2024, 15:38
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BMW ist einer der erfolgreichsten Autohersteller aus Deutschland und auch international genießt die Marke aus München ein hohes Ansehen. Bisher waren die meist ziemlich großen und PS-starken Mittelklassewagen jedoch wahre Dreckschleudern: Sie fressen so einiges an Sprit und stoßen jede Menge Kohlenstoffdioxid und Stickstoff aus, die die Klimakrise vorantreiben. Künftig könnte das jedoch anders werden.

BMW kündigt nun an, in seinem Stammwerk in München künftig fast nur noch E-Autos zu produzieren. Für dieses ehrgeizige Projekt investiert der Konzern mehrere Hundert Millionen Euro, denn das Werk soll bei laufendem Betrieb umgebaut werden. Diese Investition könnte sich lohnen. Denn beim Blick auf die Absatzzahlen 2023 legt vor allem der Anteil der E-Autos stark zu und beschert BMW damit ein großes Plus.

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Im Stadtverkehr sieht man immer mehr Ladestationen für E-Autos.Bild: iStockphoto / Mykola Pokhodzhay

Investitionsfokus auf nachhaltige Mobilität

Besonders stark legten demnach die Verkäufe von elektrischen Modellen bei BMW zu. Deren Anteil stieg auf 15 Prozent an. Dies sei ein Anstieg des E-Auto-Wachstums von mehr als 92 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, gab der Münchener Autobauer an. 330.596 vollelektrische Fahrzeuge wurden demnach an Kund:innen übergeben. Allein im vierten Quartal waren es 113.458. "Wir sehen eine weiterhin hohe Nachfrage nach unseren vollelektrischen Produkten", erklärte BMW-Vorstandsmitglied Jochen Goller.

Aus dem starken Anstieg der Nachfrage für E-Autos zieht BMW nun seine Schlüsse.

Für 2024 strebt der Konzern nach eigenen Angaben einen Absatz von mehr als einer halben Million vollelektrischer Fahrzeuge an. Doch das ist erst der Anfang: "Wir investieren hier 650 Millionen Euro und werden damit bereits ab Ende 2027 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge in unserem Stammwerk produzieren", sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic in einer Pressemitteilung. Die Motorenfertigung wird dafür nach England und Österreich verlagert. 1200 BMW-Mitarbeiter wurden bereits für das Projekt umgeschult oder versetzt.

Verbrenner-Ära bei BMW neigt sich dem Ende

Damit gehe 75 Jahre nach der Einführung des BMW 501 die Ära von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu Ende. Allein im Jahr 2023 brachte BMW laut Produktionsvorstand Nedeljkovic sechs neue vollelektrische Modelle auf den Markt. So wolle der Konzern die "Zukunft gestalten", sagte der Produktionsvorstand.

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BMW liegt mit diesem Anstieg des E-Auto-Verkaufs in Deutschland auf Platz drei hinter Volkswagen und Tesla. Auf Platz vier und fünf folgen nach Angaben des Center of Automotive Management Mercedes und Audi. Die Autoexperten weisen jedoch darauf hin, dass bei den deutschen Marken der E-Autoanteil jeweils unter dem Marktdurchschnitt liegt. Dieser habe sich von 17,7 Prozent im Jahr 2022 auf 18,4 Prozent erhöht.

Einen kleinen Dämpfer für die E-Auto-Branche könnte es 2024 jedoch geben: Die Bundesregierung beschloss, die Förderung für Elektroautos bereits am 18. Dezember 2023 zu beenden. Eigentlich war ein Zuschuss durch den Umweltbonus bis Ende 2025 vorgesehen.

(mit Material der afp)

Forscher recyclen Wirkstoffe und Chemikalien aus alten Medikamenten

Alte Arzneimittel werden normalerweise entsorgt und dann verbrannt. Das ist eine große Verschwendung von Ressourcen, finden Forschende. Denn die Chemikalien, die sich in alten Tabletten und Kapseln befinden, können weiterhin nützlich sein. Die Wissenschaftler:innen der Uni Erlangen arbeiten deshalb an der Entwicklung von Verfahren, um mehr aus den alten Medikamenten herauszuholen. Sie wollen Wirkstoffe und Chemikalien aus verschiedenen Medikamenten recyceln und diese für mehrere Zwecke wiederverwenden. Das ist ihnen bereits gut gelungen.

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