Nachhaltigkeit
Gute Nachricht

Veggi lohnt sich: Katjes verbessert Klimabilanz durch Verzicht auf tierische Gelatine

Suesse Fruchtgummi in verschiedenen Farben und Formen
Katjes verzichtet bei seinen Produkten auf Schweinegelatine.Bild: iStockphoto / picalotta
Gute Nachricht

Weniger Emissionen: Katjes bessert mit vegetarischen Fruchtgummis Klimabilanz auf

20.12.2020, 10:0120.12.2020, 14:33
Mehr «Nachhaltigkeit»

Egal ob fruchtig, sauer, oder salzig (für die Verrückten, die auf Lakritze stehen) – Fruchtgummis sind vielseitig und lecker. Dass sie meistens nicht vegetarisch sind, ist wahrscheinlich nur Leuten bewusst, die sich streng vegetarisch oder vegan ernähren.

Denn: die meisten Fruchtgummis enthalten Gelatine, die aus Knochenresten und Schweineschwarten gewonnen wird. Die Gelatine ist es, die den Gummis ihre geleeartige Konsistenz gibt. Die Firma Katjes stellt ihre Produkte trotzdem vegetarisch her – und hat dadurch die Klimabilanz deutlich verbessert.

Lange Suche nach Gelatine-Ersatz

Die Joghurt-Gums von Katjes, ebenso wie die Katjes-Kinder-Lakritz kommen bereits seit 1971 ohne Gelatine aus. Für die anderen Produkte musste allerdings lange nach einem adäquaten Gelatine-Ersatz gesucht werden – insgesamt acht Jahre Forschung hat es laut "Handelsblatt" gebraucht, bis der hinter Haribo und Storck drittgrößte Süßigkeitenhersteller Deutschlands 2010 erste Produktrezepturen anpassen konnte.

2016 wurde dann das gesamte Sortiment umgestellt. Seitdem sind alle Produkte des Unternehmens vegetarisch. Das freut nicht nur Vegetarier, sondern hat auch noch einen tollen Nebeneffekt fürs Klima: Das Unternehmen spart nach eigenen Angaben durch den Verzicht auf Gelatine bis zu 20 Prozent der CO2-Emissionen seiner Produkte ein.

Neben der Umstellung auf rein vegetarische Fruchtgummis hat das Unternehmen noch einen weiteren Schritt fürs Klima unternommen: Seit 2020 produzieren alle drei Werke in Deutschland klimaneutral. Das bedeutet allerdings nicht, dass dort keine Emissionen mehr ausgestoßen werden. Vielmehr werden die CO2-Emissionen berechnet, und dann Initiativen finanziell unterstützt, die für weniger Treibhausgase sorgen.

Axel Kölle, Leiter des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) an der Universität Witten/Herdecke bestätigt im "Handelsblatt" jedoch: "Allein der Verzicht auf tierische Zutaten zahlt sich in der Klimabilanz aus. Der Schritt zu rein pflanzlichen Zutaten war für Katjes ein Wagnis. Denn die Verbraucherakzeptanz war ungewiss." Bastian Fassin, geschäftsführender Gesellschafter der Katjes-Gruppe, entgegnete, man sei das Risiko eingegangen, schließlich sei es für das Unternehmen eine Frage der Überzeugung.

(sb)

Erneuerbare Energien mitten in der Wüste: Indien baut größtes Kraftwerk der Welt

Indiens Bevölkerung wächst kontinuierlich. Im vergangenen Jahr hat es China als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst. Mit den Einwohner:innen steigen auch die Herausforderungen für die Politik. Denn 1,4 Milliarden Menschen müssen mit Energie versorgt werden.

Zur Story