Kaffeekapseln aus Aluminium zählen schon längst zu den kleinen Umweltsünden des Alltags. Denn wer jeden Tag einen oder mehrere Kaffee trinkt, produziert auf diese Weise eine Menge Müll. Um dem entgegenzuwirken, hat Nespresso endlich eine kompostierbare Kaffeekapsel aus Papier hergestellt.
Dem zu Nestlé gehörenden Unternehmen ist es nach drei Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit gelungen, Kapseln herzustellen, die im Biomüll entsorgt werden können. Durch eine Biopolymer-Schicht an der Kapselinnenseite wird der Kaffee im Inneren der Kapsel vor Oxidation geschützt.
Guillaume Le Cunff, CEO bei Nespresso, sagt: "Seit wir in diesem Jahr zu einem zertifizierten B-Corp-Unternehmen [B-Corp ist ein internationales Zertifikat, mit dem die Non-Profit-Organisation B Lab Unternehmen für ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen auszeichnet] wurden, setzen wir uns stärker denn je dafür ein, das nachhaltige Angebot für Verbraucherinnen und Verbraucher zu erweitern."
Ein Ersatz für die Aluminiumkapseln, die mit 80 Prozent recyceltem Aluminium hergestellt werden, sollen die Papierkapseln aber nicht sein, lediglich eine Ergänzung, heißt es in einer Pressemitteilung von Nestlé. Die Neuentwicklung wurde von der internationalen Zertifizierungsstelle TÜV Austria zertifiziert.
Nespresso hat die Papierkapseln in Zusammenarbeit mit Huhtamaki, einem weltweiten Anbieter nachhaltiger Verpackungslösungen, entwickelt. Charles Héaulmé, CEO bei Huhtamaki, sagt über das entstandene Produkt: "Teil dieser bahnbrechenden Innovation geht auf die Kombination von Zellstoff aus Holzfasern zurück, einem erneuerbaren Naturmaterial, das mithilfe unserer Präzisionstechnik zu einer Kaffeekapsel gepresst wird, um Nespresso-Fans eine weitere nachhaltige Alternative zu bieten."
Die Papierkapseln wird es im Rahmen eines Pilotprojekts zunächst nur in der Schweiz und in Frankreich für die Nespresso Originali-Maschinen geben. Binnen eines Jahres soll das Angebot dann auch in weiteren europäischen Märkten eingeführt werden.
Nestlé ist der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt. Das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Vevey ist an mehr als 2000 Marken beteiligt – und es steht bereits seit Jahren kontinuierlich in der Kritik.
So pumpt Nestlé etwa in armen Ländern das Grundwasser ab, um es anschließend den Menschen in der jeweiligen Region teuer zu verkaufen. Außerdem setzt Nestlé in zahlreichen Produkten auf umweltschädliches Palmöl.