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Auf Lanzarote entsteht nachhaltiger Strom aus Erdwärme

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Unter der Erdoberfläche verbirgt sich Hitze, die nutzbar gemacht werden kann.bild: IMAGO / blickwinkel
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Auf Lanzarote entsteht nachhaltiger Strom aus Erdwärme

20.05.2023, 11:10
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Im Nationalpark Timanfaya auf Lanzarote, einer der Kanarischen Inseln mit vielen Vulkan-Gebieten, hat ein spanisches Forscher:innen-Team ein neues System getestet: Aus der Erdwärme, die sich nur wenige Meter unter der Oberfläche befindet, soll Strom gewonnen werden.

In nur zwei Metern Tiefe ist die Luft bis zu 426 Grad Celsius heiß. Die Hitze, die sich in der Erde staut, soll von jetzt an genutzt werden, um nachhaltig Strom zu produzieren.

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Thermogenerator wandelt Wärme in Strom um

Die Forschungsgruppe auf Lanzarote hat dafür einen sogenannten Thermogenerator patentiert, der Wärme direkt in Strom umwandelt. Und das ohne bewegliche Teile, also praktisch ohne Verschleiß und Wartung. "Wir haben auf (der Kanareninsel) Lanzarote ein Versuchsgerät im Nationalpark Timanfaya aufgebaut und sehr gute Ergebnisse erzielt", erklärte Professor David Astrain, Leiter der Forschungsgruppe gegenüber der Tagesschau.

Aber wie funktioniert die Stromerzeugung?

Das System soll die elektrische Spannung zwischen der kalten Oberfläche und dem heißen Vulkangestein einige Meter tiefer nutzen. Je größer der Temperaturunterschied, desto höher die Thermokraft. Das Prinzip wird auch als Seebeck-Effekt bezeichnet.

Das Gerät zur Gewinnung von Geothermie besteht aus einem zwei Meter langen Metallstab, von dessen oberen Ende mehrere Module seitlich abstehen. Eines der Geräte soll bereits den Strombedarf einer vierköpfigen Familie decken.

Geothermie könnte auch auf La Palma eingesetzt werden

Auch für die Kanareninsel La Palma ist die Technologie interessant. Denn auf der Vulkaninsel gibt es jährlich 3000 Sonnenstunden – fast doppelt so viele wie in Deutschland.

Geolog:innen sind sich sicher, dass der gesamte Energiebedarf der Insel künftig durch Erdwärme gedeckt werden könnte. Sogar der Export von Energie in Form von grünem Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, wäre möglich. "La Palma ist die Kanareninsel, die am besten für die Nutzung geothermischer Energie für die Stromproduktion geeignet ist", sagt der auf Geothermie spezialisierte Bergbauingenieur Celestino García von Spaniens nationalem Institut für Geologie und Bergbau IGME.

Spaniens ambitionierter nationaler Energie- und Klimaplan sieht eine Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bis 2030 um 23 Prozent im Vergleich zu 1990 vor. Um das Klimaziel zu erreichen, soll ein Mix aus Geothermie, Fotovoltaikanlagen auf Dächern öffentlicher und privater Häuser sowie Windkraft eingesetzt werden.

Bei der Reduzierung des CO₂-Ausstoßes dürfe auch der Transportsektor nicht vergessen werden. Er steuere zurzeit etwa 75 Prozent aller Klimagase auf der Insel bei. Auch in diesem Bereich werde der Strombedarf durch immer mehr Elektrofahrzeuge stark steigen.

(mit Material der dpa)

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