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Forschende aus Hessen wollen gegen Korallenbleiche vorgehen

Erstaunliche blaue Korallen an einem wundersch
Korallen erfüllen für das Fortbestehen der Ökosysteme unter Wasser wichtige Funktionen.bild: IMAGO / imagebroker
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Forschende aus Hessen wollen gegen Korallenbleiche vorgehen

22.08.2023, 11:28
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Dass sich die Ozeane zu schnell erhitzen und die globale Wassertemperatur zu hoch ist, ist eine traurige Gewissheit. Besonders gefährlich ist die Wärme für Korallenriffe – denn sie bleichen aus und sterben schließlich ab. Forschende aus Hessen wollen das verhindern.

Gestiegene Wassertemperatur schadet den Korallenriffen

"Wir haben eine marine Hitzewelle, die dazu führt, dass Korallen bleichen. Das bedeutet, dass sie ihre symbiotischen Algen verlieren", erklärt die Biologin Maren Ziegler aus der Arbeitsgruppe "Spezielle Zoologie und Biodiversitätsforschung" an der Universität Gießen, wie die Tagesschau auf ihrer Webseite berichtet.

Hartkorallenkolonie Porites, ein Schwarm bunter tropischer Fische schwimmt �ber der Spitze des Korallenriffs in hellen Sonnenstrahlen, Gegenlicht Contre jour Rotes Meer, Safaga, �gypten, Afrika *** Ha ...
Korallen leiden unter der erhöhten Wassertemperatur.bild: IMAGO / imagebroker

Zur Erklärung: Algen und Korallen bilden eine Lebensgemeinschaft und sind voneinander abhängig. Während die Korallen den Algen Schutz bieten, geben die Algen den Korallen Zucker ab, welcher bei der Fotosynthese entsteht und Korallen als Nährstoff dient. Wenn das Meer zu warm ist, produzieren die Algen jedoch Giftstoffe und werden von den Korallen abgestoßen – dadurch sterben die Korallenriffe aus.

Ziegler will gemeinsam mit ihrem Forschungsteam gegen das Korallensterben vorgehen: "Wir bringen gezielt Algenkulturen mit gebleichten Korallen in Kontakt." Die Forschenden wollen herausfinden, wie sich hitzegeschädigte Korallen heilen lassen und welche Art von Nahrung der geschädigten Koralle am besten hilft.

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Wo Korallenriffe noch eine Chance haben

Auch die Meeresforscherin Angelika Brandt, die am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt am Main tätig ist, erforscht Korallen. Sie will herausfinden, "wo es sinnvoll ist, Korallen zu helfen oder sie neu anzusiedeln, damit sie trotz Klimawandel weiter existieren können."

Ihre Analysen haben ergeben, dass es nur noch wenige Stellen gibt, an denen Riffe künftig überleben können. Vor allem in warmen Meeren rechnet sie mit Massensterben. In den nördlichen Breiten könnten sich jedoch die Arten der wenig bekannten Kaltwasser-Korallenriffe weiter ausbreiten.

Korallenriffe bieten zahlreichen Tieren ein Zuhause und leisten auch fürs Klima wichtige Dienste, denn einerseits schützen sie Küstengebiete vor Naturgewalten und andererseits speichern sie CO₂ in ihren Kalkskeletten ein. Um dem globalen Korallensterben entgegenzuwirken, ist es Brandt zufolge nötig, die Klimakrise in den Griff zu bekommen. Denn sie ist die Hauptursache für die Erwärmung der Meere, welche den Korallen am stärksten zusetzt.

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Fischerei ist eine der größten Bedrohungen für die Weltmeere und deren Artenvielfalt. Laut Greenpeace sind 90 Prozent der globalen Speisefischbestände gefährdet. Seit 1970 sei der Fischfang weltweit um das 18-fache gestiegen.

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