Am Mittwoch wird es in Berlin laut – und ordentlich brodeln. Die Letzte Generation kündigt eine Aufsehen erregende Protestwelle an, die durch die Metropole ziehen soll. Und die ist offenbar erst der Anfang. Der Plan: Die ganze Hauptstadt soll lahmgelegt werden.
Dafür sollen Sympathisant:innen der Gruppe – die Sprache ist von "allen" – aus ganz Deutschland nach Berlin kommen. Denn die Organisation will sich umso drängender gegen die Klimakatastrophe stark machen. Wissenschaftlicher Konsens ist nämlich: Es bleibt kaum noch Zeit, um effektiv die schlimmsten Folgen der Erderhitzung zu verhindern oder einzudämmen. Die Letzte Generation nennt die aktuell so zukunftsweisende Zeit die "Wendepunkt-Phase".
Die Klimaaktivist:innen wollen offenbar die bisherigen Zugeständnisse aus der Ampel nicht akzeptieren. Ein "Weiter so" sei nicht mehr tragbar. In einem Aufruf der Klimaorganisation heißt es: "Um 13 Uhr startet von der Reformationskirche in Moabit, Beusselstraße 35, ein Protestmarsch durch die Hauptstadt, in der die Regierung Scholz gerade unsere Zukunft verspielt."
Was am Mittwoch sachte beginnt, geht kommende Woche erst so richtig richtig. Die Letzte Generation setzt ab Montag seine riesige Protestwelle fort. Klar ist: Wer dann in Berlin von A nach B will, sollte nicht mit dem Auto unterwegs sein.
Ab Montag will die Letzte Generation nicht nur beinahe alle Hauptverkehrsstraßen lahmlegen. Auch einige Nebenstraßen und Kreuzungen in der Hauptstadt sollen betroffen sein. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Die Klimaaktivist:innen wollen so lange mit den Störungen weiter machen, bis die Bundesregierung auf die zentralsten und wichtigsten Forderungen der Klimaorganisation eingeht.
Auf der Pressekonferenz am vergangenen Freitag hatte die bekannte Sprecherin Carla Hinrichs bereits klargestellt: "Unser Protest wird enden, wenn die Wende eingeleitet ist."
Jetzt hat sich die Letzte Generation erneut geäußert – diesmal in einem offenen Brief an den Bundeskanzler Olaf Scholz. Darin begründet die Organisation, warum sie weiter protestiert:
Der Wunsch sei auch auf der Seite der Aktivist:innen groß, dass die Proteste aufhören. Das "Unausweichliche" werde derzeit von der Bundesregierung jedoch immer weiter hinausgezögert. Solange nicht genug gegen die Klimakatastrophe getan werde, gingen die Proteste weiter.
Denn: "Uns rennt die Zeit davon", heißt es in dem Brief. Die Verärgerung über das Vorgehen der Ampel-Regierung in Sachen Energiewende und Klimaschutz ist offenbar groß. In dem offenen Brief fragt die Organisation den Kanzler:
Neben der Letzten Generation plant auch die Jugendbewegung Fridays for Future gewaltige Proteste. An diesem Freitag soll der 13. globale Klimastreik stattfinden. In ganz Deutschland finden in über 240 Orten Demonstrationen der Bewegung statt. Millionen Menschen sollen dabei für schnelles Handeln gegen die Klimakatastrophe auf die Straße gehen.
Die Letzte Generation plant, auch diesen Protest zu unterstützen. Man wolle an einem Strang ziehen. Auch aus der Wirtschaft gibt es Unterstützung. Mehr als 2000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen wollen sich dem Protest anschließen.