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Meere und Ozeane schützen: Das kannst du im Alltag tun

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Unsere Ozeane brauchen Hilfe, denn wir haben sie über Jahre hinweg verdreckt und zerstört.Bild: iStockphoto / Inside Creative House
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Zum Schutz der Ozeane: Das kannst du im Alltag tun

22.02.2023, 11:41
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Der Zustand unserer Meere ist alarmierend. Zu diesem Schluss kommt auch der Bericht des Erdbeobachtungsprogramms der EU, Copernicus. Die Botschaft ist deutlich: Den Ozeanen geht es immer schlechter.

Der Meeresspiegel steigt konstant an. Weil sich die Meere durch die Erderwärmung erhitzen, weil Landeis schmilzt. In Venedig etwa ist der Anstieg des Meeresspiegels bereits deutlich spürbar – die Stadt wurde im November 2019 überflutet. Bis 2100 soll Venedig gänzlich im Meer versunken sein.

Aber nicht nur die Menschen leiden unter den Folgen der Klimakrise. Auch die Meeresbewohner werden durch die Erwärmung der Ozeane geschädigt. Genauso wie durch die Unmengen von Plastik, von denen sie umgeben sind.
Die Frage ist: Was können wir dagegen tun?

Ghost nets are fishing nets that have been left or lost in the ocean by fishermen. These nets, often nearly invisible in the dim light, can be left tangled on a rocky reef or drifting in the open sea.
Geisternetze, die im Meer verloren gehen, kosten einige Meeresbewohner ihr Leben.Bild: iStockphoto / Josephine Jullian

Wir haben einige Tipps für dich gesammelt, wie du im Alltag dafür sorgen kannst, dass die Ozeane nicht noch weiter zerstört werden.

Auf Fisch und Meeresfrüchte verzichten

Wer den Ozean schützen will, der lässt ihn in Ruhe. Die Regel ist simpel und doch für all diejenigen schwer einzuhalten, die Lust auf Fisch und Meeresfrüchte haben. Doch es gibt eine gute Nachricht für alle Fisch-Fans: Immer mehr Unternehmen bringen vegane Ersatzprodukte für Fisch und Meeresfrüchte auf den Markt.

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Auf den Geschmack von Fisch musst du im Jahr 2023 nicht mehr verzichten – auch dann nicht, wenn du dich pflanzlich und klimafreundlich ernähren willst. Probier zum Beispiel mal die veganen Fischstäbchen von Iglo, oder die Produkte von Fisch vom Feld.

Plastikverbrauch reduzieren

Plastikfrei zu leben, erfordert in unserer Gesellschaft einen wirklich großen Aufwand – denn unglaublich viele Produkte und Lebensmittel werden in Plastik verpackt verkauft. Es gibt aber ein paar Situationen, in denen man sich bewusst gegen Plastik entscheiden kann. Zum Beispiel beim Takeaway.

Wer sich Essen liefern lässt, hat nach dem Verzehr meist eine riesige Ladung Plastikverpackungen in der Küche stehen. Dabei lässt sich das total einfach vermeiden. Immerhin sind alle Restaurants in Deutschland seit Jahresbeginn dazu verpflichtet, auch Mehrwegoptionen anzubieten. Nutze sie – damit sparst du eine Menge Plastik ein. Das Gleiche gilt übrigens für den Coffee to go und andere Einwegprodukte. Kaufe lieber Produkte, die lange haltbar sind und aus natürlichen Materialien bestehen.

Delivery man in orange uniform delivering Asian food boxes in plastic bags to a customer at home
Plastikverpackungen bei Takeaway müssen nicht mehr sein.Bild: iStockphoto / Atstock Productions

Und wenn du das Geld hast, probiere doch mal einen Unverpackt-Laden aus. Gewürze, Nudeln, Reis und vieles mehr findest du dort ohne Plastikverpackung, du kannst es dir einfach in ein von dir mitgebrachtes Behältnis einfüllen lassen.

Müll trennen

Wie der Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung von 2019 zeigt, werden in Deutschland nur 16 Prozent des Plastikmülls wirklich recycelt. Damit der Anteil größer wird, muss bereits im eigenen Haushalt auf Mülltrennung geachtet werden. Denn nur korrekt getrennter Müll kann sinnvoll recycelt werden.

Recycling ist deshalb so wichtig, damit nicht ständig neuer Kunststoff produziert wird, der dann nahezu unverwüstbar ist. Eine Kunststoffflasche zum Beispiel zersetzt sich etwa binnen 450 Jahren in Mikroplastikpartikel (ganz kleine Plastikteile), vollständig auflösen wird sie sich vermutlich aber nie.

Produkte ohne Mikroplastik kaufen

Und damit wären wir auch schon beim nächsten Problem – dem Mikroplastik selbst: Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel enthalten oft Mikroplastik – also winzig kleine, feste, unlösliche, partikuläre und nicht biologisch abbaubare synthetische Polymere. Sie gelangen durch Abwasser, Regenwasser und Überschwemmungen in die Meere – und richten dort großen Schaden an.

Close-up side shot of hands shows microplastic waste contaminated with the seaside sand. Microplastics are contaminated in the sea. Concept of water pollution and global warming.
Der Sand an unseren Stränden ist verdreckt mit winzig kleinen Plastikpartikeln.Bild: iStockphoto / pcess609

Weil sie so klein sind, können sie von Meeresorganismen wie Zooplankton, Muscheln, Würmern, Fischen und Säugetieren aufgenommen werden. Dadurch kann sich ihr Gewebe verändern, es kann zu Entzündungen, Verletzungen und zu Todesfällen kommen.

Und übrigens: Wenn wir dann Fisch und Meeresfrüchte verspeisen, nehmen wir gleichzeitig auch das Mikroplastik zu uns, das zuvor die Fische und Meeresorganismen in sich aufgenommen haben. Es ist ein ewiger Kreislauf.

Es gibt aber genügend Kosmetik- und Reinigungsprodukte, die laut ihrer Packung kein Mikroplastik enthalten sollen. Achte also beim nächsten Einkauf am besten darauf, solche Produkte zu kaufen.

An Beach Clean-ups teilnehmen

Unsere Strände sind nahezu überall dort, wo Menschen gern Urlaub machen, verdreckt. Das liegt daran, dass Essensverpackungen, Flaschen und Zigarettenstummel liegen gelassen werden. Der Müll an den Stränden ist nicht nur optisch ein Dorn im Auge, sondern stellt auch eine große Gefahr für tierische Meeres- und Strandbewohner dar.

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Regelmäßig finden an den Stränden Reinigungsaktionen statt.Bild: iStockphoto / Inside Creative House

Damit die Strände nicht unter einem Teppich aus Müll verschwinden und dieser auch in den Meeren landet, bilden sich immer wieder Gruppen, die gegen die Plastikflut vorgehen – indem sie Beach Clean-ups veranstalten.

Wenn du in der Nähe eines Strandes wohnst, informier dich doch mal, ob du irgendwo helfen kannst! Und auch im Urlaub kann man mal ein paar Stunden seiner Zeit dafür opfern – danach macht das Baden im Meer gleich doppelt so viel Spaß.

Meeresschutz-Organisationen unterstützen

Egal ob du Mitglied, Pate oder Spender:in wirst – du kannst durch die Unterstützung einer Meeresschutz-Organisation auf jeden Fall etwas bewegen. "Sea Shepherd" beispielsweise setzt sich für Meerestiere und ihre Lebensräume ein. Die Initiative ist eine der größten, die sich für den Schutz der Meere einsetzen.

Eine weitere Organisation, die du unterstützen kannst, ist "OceanCare". Ihre Mitglieder retten Delfine, helfen Eisbären beim Überleben und überwachen vom Aussterben bedrohte Robben. Außerdem setzt sich die Organisation gegen die Überfischung der Meere, Unterwasserlärm und Meeresverschmutzung durch Plastik und Chemikalien ein.

Du siehst also: Tatenlos dabei zusehen, wie die Meere unter uns ächzen und leiden, musst du ganz sicher nicht – schon kleine Verhaltensänderungen im Alltag können helfen.

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