Nachhaltigkeit
Klima & Umwelt

Letzte Generation erlebt "massive Aggression" in Österreich nach Autobahn-Aktion

ARCHIV - 22.02.2023, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Ein Klimaaktivist der Gruppe Letzte Generation, der seine Hand auf den Asphalt geklebt hat, um eine Hauptverkehrsstra
Die Letzte Generation hat sich in Österreich auf die A2 geklebt und harte Reaktionen der Autorfahrer:innen erlebt.Bild: dpa / Bernd Thissen
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Letzte Generation erlebt "massive Aggression" in Österreich – unbekannte Flüssigkeit versprüht

20.11.2023, 18:48
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Die Letzte Generation ist in letzter Zeit wieder in aller Munde. In Berlin bemalte die Gruppe erneut das Brandenburger Tor mit oranger Farbe. Dieses Mal nahm sie sich die Ostseite des Wahrzeichens vor, während auf der Westseite seit Wochen die Spuren einer Farbaktion aus dem September zu sehen sind.

Kam es dabei lediglich zu Festnahmen durch die Polizei, erfahren die Aktivist:innen bei anderen Protesten ganz andere Reaktionen. Das Markenzeichen der Letzten Generation ist das Festkleben auf Straßen. Dabei schlagen ihnen regelmäßig starke Aggressionen bis hin zu körperlicher Gewalt von wütenden Autofahrer:innen entgegen.

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Die kontroverse Gruppe ist nicht nur in Deutschland aktiv. Auch eine österreichische Sektion startet regelmäßig Aktionen und blockierte am Montagmorgen mehrere Straßen rund um Wien. Unter anderem klebten sich Mitglieder auf der Autobahn A2 mit einem betonartigen Gemisch fest – das stieß erneut auf heftige Reaktionen der Autofahrer:innen.

Letzte Generation spricht von "Massiver Aggression"

Im Rahmen ihrer Aktion posteten die Aktivist:innen mehrere Videos, die zeigen, wie auf dem Boden sitzende Mitglieder geschubst, getreten und mit einer unbekannten Flüssigkeit besprüht werden. Auf X (ehemals Twitter) mutmaßt ein User, dass es sich dabei um das Multifunktionsöl WD-40 handelt, das laut Hersteller bei Eintreten in die Atemwege tödlich sein kann.

Die Letzte Generation selbst äußerte Verständnis für den Frust der Autofahrer:innen, beschwerte sich jedoch auch über die "massive Aggression".

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurden im Zuge diverser Aktionen am Montag in Wien und Niederösterreich insgesamt 57 Aktivist:innen festgenommen. Laut eigenen Angaben der Gruppe beteiligten sich über 70 Menschen am Protest.

Letzte Generation appelliert an Kanzler – dieser droht mit harten Konsequenzen

Auf X kommentierten Sprecher:innen der Gruppe, dass die Regierung die Klimakatastrophe ignoriere und der österreichische Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) jetzt handeln müsse. Die Gruppe bezog sich zudem an mehreren Stellen auf 93 Empfehlungen des österreichischen Klimarats, die von der Regierung endlich umgesetzt werden sollten.

Nehammer hingegen kündigte als Reaktion der Zeitung "Krone" gegenüber an, dass die Polizei sich "mit einer neuen Vorgangsweise und schwerem Gerät rüsten [wird], damit diesen Blockadeaktionen mit aller Konsequenz entgegnet werden kann".

Eskalation nach Protest bei Slalom-Weltcup

Bereits am Wochenende sind Klimaaktivist:innen auf eine Rollbahn des Flughafens in Innsbruck eingedrungen und haben dort mit Farbe "Ban Private Jets" (Privatjets verbieten) geschrieben. Der Schriftzug soll etwa 60 mal 60 Meter groß gewesen sein und ist zunächst unbemerkt geblieben. Ob für diese Aktion ebenfalls die Letzte Generation verantwortlich ist, ist bisher nicht klar.

Diese unterbrach bei einem weiteren Protest am Samstag den Weltcup-Slalom in Gurgl und versprühte orangene Farbe auf dem Schnee. Der amtierende Slalom-Weltmeister Henrik Kristoffersen ging anschließend auf die Demonstrant:innen los und musste von mehreren Leuten zurückgehalten werden.

Deutsche Bahn sperrt eine der wichtigsten Strecken: Was das für Reisende bedeutet

Die Deutsche Bahn hat nicht den besten Ruf. Unter anderem liegt das an regelmäßigen Ausfällen und Verspätungen. So haben sich Witze über die zu spät kommenden Züge in Deutschland zum Running Gag entwickelt. Das liegt auch an dem maroden Zustand des Schienennetzes. Doch mit Rekordinvestitionen will die Bahn den Verfall stoppen und eine Trendwende schaffen. Bahnfahren soll wieder zuverlässiger werden.

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