
Greta Thunberg fand deutliche Worte auf dem Weltwirtschaftsforum.Bild: reuters / Johanna Geron
Klima & Umwelt
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat Politik und
Wirtschaft andauernde Ignoranz und leeres Gerede zum Kampf gegen die
Klima- und Umweltkrise vorgeworfen. Die Krise könne nicht mehr
innerhalb des heutigen Systems gelöst werden, die Zeit der kleinen
Schritte sei längst vorbei, sagte die 18-jährige Schwedin in einer
Videoansprache beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF),
von der sie am Montagabend eine Aufnahme auf Twitter veröffentlichte.
"Je länger wir dieser unangenehmen Wahrheit ausweichen und je länger
wir so tun, als könnten wir den Klima- und Umweltnotfall lösen, ohne
ihn als Notfall zu behandeln, desto mehr wertvolle Zeit werden wir
verlieren", sagte Thunberg. "Und diese Zeit haben wir nicht." Sie
verstehe, dass sich Dinge nicht über Nacht ändern könnten. "Aber ihr
hattet jetzt mehr als drei Jahrzehnte voller Blablabla. Wie viele
mehr braucht ihr noch?"
Greta Thunberg fordert schnelles Handeln
Die junge Schwedin kritisierte weiter, dass nur vage Klimaziele für
die ferne Zukunft aufgestellt würden, anstatt tatsächlich und
umgehend in der Krise zu handeln. "Das ist, als wenn man mitten in
der Nacht aufwacht und sieht, dass sein Haus brennt, und dann zu
entscheiden, 10, 20, 30 Jahre zu warten, bevor man die Feuerwehr
ruft." Was es jetzt unter anderem brauche, seien zunächst
verbindliche jährliche CO2-Budgets.
Das traditionelle WEF-Jahrestreffen findet wegen der Corona-Pandemie
diesmal erstmals online und nicht im schweizerischen Davos statt. Bis
zum Freitag diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft in Online-Runden über aktuelle Herausforderungen wie die
Pandemie und den Klimawandel.
Thunberg hatte auf dem Forum in Davos vor zwei Jahren eine ihrer
ersten Reden gehalten, die internationale Beachtung gefunden hatten.
Bereits damals hatte sie das Bild des brennenden Hauses genutzt, um
auf die Dringlichkeit der Klimakrise hinzuweisen. "Ich will, dass ihr
handelt, als wenn euer Haus brennt, denn das tut es", hatte sie 2019
gesagt. "Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst
spürt, die ich jeden Tag spüre. Und dann will ich, dass ihr handelt."
(hau/dpa)
Ausgedampft: Die E-Zigarette funktioniert nicht mehr oder es handelt sich um ein Wegwerfprodukt, das sowieso regelmäßig entsorgt werden muss. Jetzt gehört die Vape in den Müll – aber in welchen?