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Wer ist schuld an der Klimakrise? ARD-Film "Ökozid" stellt Merkel vor Gericht

Der Film wirft einen Blick ins Jahr 2034 – und in eine vom Klimawandel zerstörte Welt.
Der Film wirft einen Blick ins Jahr 2034 – und in eine vom Klimawandel zerstörte Welt.bild: Screenshot ARD
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Wer ist schuld an der Klimakrise? ARD-Film "Ökozid" stellt Merkel vor Gericht

18.11.2020, 16:5618.11.2020, 16:56
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Juli 2034. Die Folgen des Klimawechsels sind mittlerweile dramatisch. Nach der dritten Sturmflut in Folge wird der Sitz des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag geräumt und nach Berlin verlegt. Hier beginnt ein ganz besonderes Verfahren: 31 Länder des besonders betroffenen globalen Südens klagen erstmals gegen die Bundesrepublik Deutschland. Darum dreht sich der Spielfilm "Ökozid", der an diesem Mittwoch (20.15 Uhr) im Ersten zu sehen ist.

Die Kläger werfen der Bundesregierung massive Versäumnisse vor. Verhandelt wird also der Präzedenzfall, ob Regierungen grundsätzlich die Pflicht haben, gegen den Klimawandel vorzugehen. Es geht um Emissionshandel, hohe Gewinnspannen und darum, ob möglicherweise geltendes Recht gebrochen worden ist.

Vor Gericht treten Richter und Ankläger, Vertreter von Firmen und Umweltorganisationen, ein Ökonom, ein Meteorologe und ein Landwirt, eine ehemalige EU-Kommissarin und die frühere, jetzt 80-jährige Bundeskanzlerin Angela Merkel (gespielt von Martina Eitner-Acheampong) auf. Die Politikerin überrascht mit einem ungewöhnlich eindringlichen Appell.

Zuschauer können sich eigenes Urteil bilden

Autor und Regisseur Andreas Veiel (61, "Black Box BRD", "Beuys") macht das Thema Ökozid – gemeint ist hier die Ausrottung ganzer Völker durch die ökologische Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen – zum Mittelpunkt einer Gerichtsverhandlung. Das könnte ebenso langatmig wie langweilig geraten – beides ist hier nicht der Fall, was auch an den exzellenten Leistungen der durchweg prominenten Schauspieler liegt.

Die Auseinandersetzung im Prozess wird zunehmend emotionaler und heftiger geführt, viele Argumente beider Seiten erscheinen trotz aller Gegensätzlichkeit plausibel. Und während sich der Zuschauer auf der heimischen Couch ein eigenes Urteil darüber bilden kann, ob der Natur das Recht auf Unversehrtheit eingeräumt werden soll, wird im Film hinter den Kulissen ein Deal ausgehandelt, der in Form und Ergebnis an Zynismus kaum zu überbieten ist. Kommt das Gericht den wortgewaltigen Lobbyisten entgegen oder hat es den Mut zu einem wegweisenden Entschluss?

(ftk/dpa)

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