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Letzte Generation: Strategie-Änderung? Aktivistin mit überraschendem Fazit

Aktivistin der Letzten Generation berichtet, was sie neben Gewalt vor allem auf der Straße erfährt.
Aktivistin der Letzten Generation berichtet, was sie neben Gewalt vor allem auf der Straße erfährt.bild: letzte generation
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Letzte Generation: Strategie-Änderung? Aktivistin mit überraschendem Fazit

11.10.2023, 10:5311.10.2023, 10:59
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Wann immer es um die Letzte Generation und ihre oft umstrittenen Klebe-Proteste oder Farbattacken geht, scheinen Wut und Gewalt nicht weit. Zahlreiche Videos auf dem Portal X, ehemals Twitter, zeigen, wie Autofahrer auf die Aktivist:innen losgehen, sie anschreien, bespucken, schlagen oder treten.

Selbst bei der Polizei scheint der Geduldsfaden immer dünner zu werden. Die Organisation jedenfalls wirft der Polizei in Berlin, wo sie seit dem 18. September vermehrt protestiert, vor, wiederholt Schmerzgriffe gegen Aktivist:innen eingesetzt zu haben. Mittlerweile hat die Gruppe gar den Bürger- und Polizeibeauftragten des Landes Berlin, Alexander Oerke, um Hilfe gebeten.

Auf X schrieb die Letzte Generation dazu: "Heute haben wir 95 dokumentierte Fälle von Schmerzgriffen durch die Polizei Berlin aus der Zeit vom 18. September bis 06. Oktober an Alexander Oerke übergeben."

Es macht den Eindruck, als würde die Gewalt zunehmen. Mit jedem Stau, mit jeder Blockade, mit jeder Farbattacke.

Letzte Generation erfährt Zuspruch und Unterstützung auf der Straße

Lea-Maria Rhein, Aktivistin bei der Letzten Generation, erfährt jedoch etwas völlig anderes: Zuspruch und Solidarität. Natürlich erlebe sie auch weiterhin Gewalt auf den Straßen, immer häufiger aber auch das genaue Gegenteil. Allerdings werde auf X und in den Medien eher über die Gewaltausbrüche berichtet. Gegenüber watson sagt sie:

"Wir erfahren super viel Solidarität auf den Straßen. Neulich sind Menschen zu uns in die Blockaden gekommen und haben uns Essen und Trinken gebracht. Bei einer anderen Blockade ist ein Mann durch die Reihen gegangen und hat uns alle umarmt und gesagt, wie toll er das findet, was wir tun. Und das waren jetzt nur einzelne Beispiele. Ich finde, wir bekommen genauso viel Zuspruch in den Blockaden, wie wir Gewalt erfahren."

Und dieser Zuspruch komme auch von Wissenschaftler:innen und Verfassungsrechtler:innen, wie Lea betont.

Viele Menschen sind dankbar für ihren Protest, sagt Aktivistin Lea.
Viele Menschen sind dankbar für ihren Protest, sagt Aktivistin Lea.bild: letzte generation

Auch, dass der Expertenrat der Bundesregierung für Klimafragen Ende August erklärte, dass das Klimaschutzprogramm der Regierung unzureichend sei, mache ihr Mut – und verdeutliche: Es ist richtig, was sie tun. Gegenüber watson ergänzt sie:

"Ich finde, daran sieht man auch, dass es richtig ist, dass wir protestieren. Dass wir auf die Straße gehen und immer und immer wieder auf dieses Versagen der Bundesregierung aufmerksam machen. Und ich finde, daran sieht man, dass wir gerade eine ziemlich große Debatte angestoßen haben."

Diese Debatte will die Bewegung nutzen – und weiter protestieren. Mithilfe von Straßenblockaden, mithilfe von Massenprotesten und mithilfe von "kreativeren Protesten", wie etwa den Farbattacken auf die Unis, wie Lea erzählt.

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Als positives Beispiel dafür, wie wirksam Massenproteste sein können, nennt sie die mehrwöchige Blockade der Gruppe Extinction Rebellion in Den Haag. Über 27 Tage setzten sich die Klimaaktivist:innen jeden Tag wieder um 12 Uhr mittags auf eine sechsspurige Straße nahe dem niederländischen Parlament. Dort sangen und klatschten sie – mal mit Hunderten, mal mit Tausenden – und brachten den Verkehr zum Erliegen.

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