Nachhaltigkeit
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Saisonales Obst und Gemüse im Oktober

Auf dem Wochenmarkt gibt es jetzt besonders das Gemüse zu kaufen, was aus der Erde kommt oder direkt über der Erde wächst. Vor allem Rüben und Kohl gibt es im Herbst.
Auf dem Wochenmarkt gibt es jetzt besonders das Gemüse zu kaufen, was aus der Erde kommt oder direkt über der Erde wächst. Vor allem Rüben und Kohl gibt es im Herbst.Bild: imago images / Michael Gstettenbauer
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Dieses Obst und Gemüse hat im Oktober Saison

30.09.2022, 18:37
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Mit dem Oktober hält auch der Herbst Einzug: Es stürmt, regnet und ist schon jetzt ordentlich kalt. Da freut man sich besonders über Essen, das so richtig schön von innen wärmt.

Und als hätte die Natur es geahnt, haben wir Glück: Das saisonale Obst und Gemüse im Oktober bietet sich für eben jene Comfort-Food-Gerichte an, die wir uns nach windigen Spaziergängen herbeisehnen. Eintöpfe, Suppen, Aufläufe, Ratatouille, Ragout, Bratapfel und diverse Kohlgerichte – die Liste wärmender Gerichte, die sich aus den saisonalen Besonderheiten zaubern lassen, ist lang. Und lecker.

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Herbstzeit ist Eintopfzeit – wie wäre es mit einem Kürbiseintopf? Der schmeckt nicht nur, sondern ist auch saisonal.Bild: IMAGO images / imagebroker

Die Obstsorten haben sich im Oktober im Vergleich zum September deutlich verringert. Nur noch etwa eine Handvoll an Sorten hat bei uns in Deutschland jetzt Saison und ist regional bei uns erhältlich. Birnen sind zumindest als Lagerware noch erwerblich.

Herbstausflug auf den Apfelhof

Der Herbst ist die Hochsaison für die Apfelernte. Auf vielen Apfelhöfen in ländlicheren Regionen kann man jetzt selbst ernten und einen Tag bei goldenem Herbstwetter genießen.

Anschließend lässt sich das selbst geerntete Obst zu Hause zu Bratapfel, einem leckeren Kuchen oder Apfelkompott verarbeiten – ein krönender und noch dazu köstlicher Abschluss des Ausflugs!

Family picking apples in an apple orchard, Bavaria, Germany mit_2017_00899

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Eine junge Familie pflückt Äpfel vom Baum.Bild: imago images /Cavan Images

Gemüse

  • Aubergine
  • Blumenkohl
  • Bohnen, grün
  • Brokkoli
  • Butternut-Kürbis
  • Champignon
  • Chinakohl
  • Fenchel
  • Frühlingszwiebel
  • Grünkohl
  • Hokkaido
  • Kartoffel
  • Knollensellerie
  • Kohlrabi
  • Kürbis
  • Mais
  • Mangold
  • Meerrettich
  • Möhre
  • Pak Choi
  • Paprikaschote
  • Pfifferling
  • Porree/Lauch
  • Portulak
  • Radieschen
  • Rettich
  • Romanesco
  • Rosenkohl
  • Rote Beete
  • Rotkohl
  • Schalotte (als Lagerware)
  • Spaghettikürbis
  • Spinat
  • Spitzkohl
  • Staudensellerie
  • Steinpilz
  • Süßkartoffel
  • Weißkohl
  • Wirsing
  • Zwiebel

Die ersten Kürbisgerichte mit den bekannten Sorten Hokkaido und Butternut haben die meisten von uns vermutlich schon im September genossen. Aber was genau ist eigentlich ein Spaghettikürbis? Und vor allem: Was hat er mit Pasta zu tun?

Pastagericht aus Spaghettikürbis

Der Spaghettikürbis trägt seinen ungewöhnlichen Namen, weil das Kürbisfleisch nach dem Kochen in Spaghetti-ähnliche Fasern zerfällt.

Spaghetti Squash on a baking tray Copyright: xAlannaxTaylor-Tobinx 12AT0215_100
Das Fleisch des Spaghettikürbis zerfällt gekocht in Fäden, die an Spaghetti erinnern. Bild: imago images / xAlannaxTaylor-Tobinx

Die Vorteile dieses Kürbisses sind, dass er lange haltbar ist – im Kühlschrank sogar mehrere Wochen – viel Magnesium enthält (11 mg/100 g) und so Nervensystem und Muskeln stärkt. Hinzu kommt: Auch seine CO2-Bilanz kann sich sehen lassen. Der Kaliumgehalt (110 mg/100 g) tut zudem Blase und Nieren gut und entwässert den Körper sanft. Allergiker:innen müssen beachten, dass bei einer vorhandenen Pollenallergie Kreuzreaktionen möglich sind.

Ursprünglich stammt der Spaghettikürbis aus Japan und erinnert optisch an eine Honigmelone. Er hat eine ovale Form und eine gelbe Farbe. Erhältlich ist er bei uns von September bis Dezember.

Wer den Kürbis als kohlenhydratarme Pasta-Alternative verzehren will, kann ihn wie gewohnt mit Tomatensoße oder auch Bolognese zubereiten. Schmeckt super!

Obst

  • Apfel
  • Birne
  • Hagebutte
  • Quitte
  • Schlehe
  • Weintraube

Die Obstsorten, die im Oktober Saison haben, sind im Vergleich zu den vergangenen Sommermonaten stark dezimiert. Die Sorten, die es gibt, laden dafür umso mehr zum Backen von leckeren Obstkuchen mit Streuseln ein.

Und wer kann zu einem leckeren Stück Apfelkuchen nach einem windig-kalten Herbstspaziergang schon "Nein" sagen?

Schlehe

Die Schlehe wird auch Dornschlehe oder Schlehdorn genannt und erinnert optisch ein wenig an eine kleine Pflaume. Sie ist dunkelblau-violett bis schwarz. Die Schlehe wächst an Sträuchern und sollte besser mit Handschuhen geerntet werden, denn das Gewächs hat – wie der Name vermuten lässt – Dornen.

Schlehen werden oft zu Marmelade oder Saft verarbeitet, bekannter sind jedoch diverse alkoholische Spezialitäten wie zum Beispiel Schlehenlikör oder Schlehengeist. Das Steinobst ist roh erst nach dem ersten Nachtfrost genießbar, deshalb sollte es nicht vor Oktober geerntet werden. Vor dem ersten Nachtfrost schmeckt das Fruchtfleisch sauer, erst mit dem Frost werden die Früchte süß.

The fruits of the sloe thorn are often processed into liqueur
Der Likör aus den dunkelblau bis violetten Schlehen ist das bekannteste Produkt aus der Frucht.Bild: getty images / Andreas Steidlinger

Außerdem hat die Schlehe einige Superkräfte: Sie tut dem Darm sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung gut. Im Falle eines trägen Darms etwa kann ein aus den Blüten gebrühter Tee Abhilfe verschaffen. Mit ihrem hohen Gerbstoffgehalt kann die Schlehe aber auch bei Halsschmerzen helfen. Dafür muss man die getrockneten Früchte mit Wasser aufkochen und die gefilterte Flüssigkeit zum Gurgeln nutzen.

Salate

  • Chicoree
  • Eichblattsalat
  • Eisbergsalat
  • Endiviensalat
  • Feldsalat
  • Kopfsalat
  • Lollo Rosso
  • Radicchio
  • Romana-/Römersalat
  • Rucola

Salate isst man im Herbst vielleicht nicht mehr unbedingt als Hauptgericht zum Lunch, aber als Beilage oder Vorspeise sind sie auch in der kälteren Jahreszeit beliebt.

Chicorée

Der Chicorée ist sehr vielseitig. Er kann in einer süßen Kombination mit Obst und Walnüssen als frischer Salat verzehrt werden, schmeckt aber auch warm: Ob als Tarte oder Auflauf überbacken mit Käse, einfach gedünstet in der Pfanne oder zum Verfeinern von Pastasoßen oder Reisgerichten. Auch in einem Smoothie schmeckt der leicht bittere Salat.

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Eine Tarte aus Chicorée, Birnen und Gorgonzola ist eine Möglichkeit den Chicorée warm zu verzehren. Bild: getty images / Svetlana Ivanova

Chicorée wächst im Dunkeln aus der Zichorienwurzel. Durch die Dunkelheit hat die Sprosse ihre weiß-gelbe bis blass grüne Farbe. Bekannt ist der Salat für seinen herben bis bitteren Geschmack. Wer das nicht so mag, für den bietet sich der rote Chicorée an.

Fresh organic Belgian endivi or green and red chicory lettuce close up in bowl
Chicorée kennt man in hellgelb. Durch eine Kreuzung mit Raddichio gibt es ihn inzwischen aber auch in rot.Bild: getty images / barmalini

Der Salat ist gesund, stärkt das Immunsystem und kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Das enthaltene Inulin hält zudem den Blutzuckerspiegel stabil, wodurch der Appetit gezügelt wird. Außerdem stärkt der Ballaststoff die Abwehrkräfte. Der Bitterstoff Lactucopikrin aktiviert zusätzlich die Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und den Darm.

Ein guter Grund für saisonale Lebensmittel

Wer saisonale Lebensmittel kauft und verzehrt, hat den Vorteil, die Früchte, Knollen, Kohlköpfe und anderen Gewächse in ihrer besten Version zu erhalten. Die Ernte erfolgt bei saisonaler Ware nämlich dann, wenn die Pflanzen reif und komplett entwickelt sind.

Durch ausreichend Sonnenlicht und gute Böden hat sich das Obst und Gemüsevoll entwickeln können und ausreichend Antioxidantien aufzuweisen. Diese machen es für uns besonders gesund, denn Antioxidantien schützen unsere Zellen vor freien Radikalen.

Was du tun kannst, um Lebensmittel-Verschwendung zu vermeiden

Rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel sind 2021 in Deutschland weggeworfen worden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft spricht von etwa 79 Kilogramm pro Person. 60 Prozent der Lebensmittelabfälle entstehen demnach in privaten Haushalten.

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