Nachhaltigkeit
Klima & Umwelt

Anklage wegen Klimaprotest: Greta Thunberg muss erneut vor Gericht

Greta Thunberg ist das bekannteste Gesicht der weltweiten Klimabewegung Fridays for Future.
Greta Thunberg ist das bekannteste Gesicht der weltweiten Klimabewegung Fridays for Future.Bild: Getty Images Europe / Jonas Gratzer
Klima & Umwelt

Anklage wegen Klimaprotest: Greta Thunberg muss erneut vor Gericht

27.09.2023, 09:54
Mehr «Nachhaltigkeit»

Wenn es um den Klimaschutz geht, macht die weltweit bekannte Klima-Aktivistin Greta Thunberg keine halben Sachen. So nimmt sie auch in Kauf, für ihren Protest von der Polizei festgenommen zu werden. Und das nicht nur einmal.

Infolge von Straßenprotesten in Malmö wurde Thunberg bereits am 24. Juli zu einer Geldstrafe verurteilt, weil diese nicht offiziell genehmigt waren. Am 27. September muss sie nun erneut wegen einer Protestaktion vor Gericht erscheinen.

Für die aktuelle Anklage argumentiert die Staatsanwältin Isabel Ekberg, die verursachte Straßenblockade habe den Autoverkehr blockiert. Sie sprach in der Anklage anonym von einer "Frau", die sich geweigert habe, "den Befehlen der Polizei Folge zu leisten und den Ort zu verlassen". Dabei hatte sie nach ihrer Einschätzung vorsätzlich gehandelt.

Auf eine Nachfrage der Deutschen Presseagentur in Skandinavien bestätigte das Gericht in Malmö, dass es sich bei dieser ominösen, angeklagten Frau um die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg handelt.

Wiederholungstäterin: Welche Strafe erwartet Greta?

Greta Thunberg selbst gab offenbar zu, die Anweisungen der Polizei missachtet zu haben. Was sie bestreitet, ist jedoch, dass die Blockade eine Straftat sei.

Bei einer Protestaktion im Juni 2023 kam es zu einem ähnlichen Vorfall: Die 20-Jährige blockierte mit der Umweltschutzgruppe Ta tillbaka framtiden (Die Zukunft zurückerobern) die Zu- und Abfahrten des Ölhafens von Malmö. Die Teilnehmer:innen der Aktion protestierten damit gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe. Als sie von der Polizei aufgefordert wurden, sich abseits auf eine Rasenfläche zu setzen, weigerten sich einige zu gehen. Jene Aktivist:innen, zu denen auch Thunberg gehörte, wurden von der Polizei weggetragen.

In den sozialen Netzwerken berichtete Greta Thunberg noch selbst von dem Protest am 17. Juni. Sie postete ein Bild von sich vor einem Lastwagen, auf dem sie ein Schild mit der Aufschrift "Jag blockerar tankbilar" ("Ich blockiere Tankwagen") in die Kamera hielt.

Bei der neuen Anklage wird es möglicherweise nicht nur bei einer Geldstrafe bleiben: Denn am selben Tag nach der Verurteilung am 24. Juli beteiligte sich Greta Thunberg erneut an einer Protestaktion. Diese neue Anklage wird nun am 27. September vor Gericht in Malmö geklärt. Nach schwedischem Strafrecht kann das "Nichtbefolgen polizeilicher Anordnungen" theoretisch mit bis zu sechs Monaten Haft bestraft werden.

Protest ist für Greta Thunberg Alltag

Greta Thunberg gilt als Begründerin der Klimabewegung Fridays for Future. Der Moment, als sie sich während der Unterrichtszeit vor das schwedische Parlament in Stockholm setzte, um tagelang für effektivere Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren, ist bereits jetzt ein historischer.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Denn diese kleine Aktion, die ein großes Medienecho hatte, löste eine globale Klimabewegung aus. Greta Thunbergs wöchentlicher Streik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus. Ihre Schulstreiks beendete die inzwischen 20-Jährige jedoch diesen Juni, da sie ihren Abschluss gemacht hatte.

Für das Klima protestiert sie weiterhin, gegen jeden Widerstand. Ende März prangerte sie nach der Veröffentlichung des jüngsten Berichts des Weltklimarats IPCC einen "beispiellosem Verrat" durch die internationale Politik an.

Große Sorge wegen mutierter Mücke: Nicht mal Insektizid kann sie erledigen

Resistenzen sind so eine Sache. Eigentlich können sie Leben retten, zum Beispiel, wenn wir Menschen sie gegen bestimmte Viren entwickeln, was zum Beispiel auch über die Zuhilfenahme eines Impfstoffs funktioniert.

Zur Story