Nachhaltigkeit
Klima & Umwelt

Letzte Generation: Polizist greift bei Wutausbruch ein

Die Klimaaktivist:innen der Letzten Generation blockieren als Zeichen des Protests immer wieder Straßen.
Die Klimaaktivist:innen der Letzten Generation blockieren als Zeichen des Protests immer wieder Straßen.Bild: Getty Images Europe / Sean Gallup
Klima & Umwelt

Straßenblockade der Letzten Generation: Polizist beschützt Klimaaktivist

04.10.2023, 13:42
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Letzte Generation ist dafür bekannt, als Zeichen ihres Protests gegen die lasche Klimapolitik Straßenblockaden zu organisieren. Ihr Ziel ist es, eine klimapolitische Neuausrichtung der Regierung zu erwirken. Zur Not kleben sich die Aktivist:innen dafür auch auf den Straßen fest. Bereits des Öfteren beklagten Protestierende der Letzten Generation jedoch, dass die Polizei bei ihrer Entfernung unnötige Gewalt anwende.

Eine Straßenblockade in Berlin, die laut Polizeiaussagen am 26. September stattfand, zeigte nun das Gegenteil. Auf dem Video eines Users, der über das Verhalten der Polizei ganz offensichtlich nicht erfreut ist, ist zu sehen, wie zwei Polizisten einen Aktivisten der Letzten Generation beschützen.

Polizei hindert Autofahrer an Tätlichkeit gegen Demonstrant

In dem kurzen Clip ist zu sehen, wie ein Autofahrer einen Demonstranten am Arm packt und ihn beiseite zieht. Doch der steht wieder auf und setzt sich erneut vor das Auto. Als der Passant wieder auf den Protestierenden zugeht, schreitet erst ein Polizist, dann ein weiterer ein. Gemeinsam hindern die Polizisten den Mann an weiteren Tätlichkeiten.

Die Polizei reagierte bereits auf das Video, das der User mit Vorwürfen gegen die Polizei auf "X", ehemals Twitter, gepostet hatte.

In dem Post erklärt die Polizei, was an jenem Tag um 7.25 Uhr an der Straße des 17. Juni genau passiert war:

"Als unsere Kollegen dort eintrafen – es waren 3 Beamte eines örtlichen Polizeiabschnitts – lag bereits eine nicht angezeigte Versammlung vor. Acht Personen waren auf der Straße, sechs davon bereits angeklebt. Unsere Kollegen verhinderten, dass der Autofahrer den Versammlungsteilnehmer erneut ergreift und wiesen ihn darauf hin, dass bereits Unterstützungskräfte unterwegs sind. Diese Kräfte trafen nach sechs Minuten ein, lösten die Versammlung auf und die angeklebten Personen ab. Bis zur Freigabe der Straße dauerte es insgesamt 53min."
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Der User reagierte jedoch mit Unverständnis auf das Statement der Polizei und teilte stattdessen lieber ein Video davon, wie das "Problem" der Klimablockade in Portugal gelöst werde. Dort war zu sehen, wie mehrere Passanten auf eigene Faust die Klimademonstrierenden der Letzten Generation von der Straße zogen.

Polizei appelliert an gewaltfreie Konfliktlösung

Die Polizei dagegen appelliert bei den Blockaden der Letzten Generation weiterhin an die Autofahrer:innen, ruhig zu bleiben und nicht gewalttätig zu werden. Eine Aufforderung, die jedoch etwas heuchlerisch wirkt, angesichts wiederholter Vorwürfe und Videos, bei denen die Polizei selbst sogenannte "Schmerzgriffe" anwendet, um die Demonstrierenden von der Straße zu entfernen.

Die Aktionen der Letzten Generation sorgen immer wieder für Kritik, selbst bei Befürworter:innen des Klimaprotests. Erst kürzlich sorgten Aktivist:innen für großen Ärger, als sie in Berlin als Zeichen ihres Protests gegen die mangelnde Klimapolitik der Regierung das Brandenburger Tor mit Farbe besprühten. Wie sich herausstellte, ist die orange Farbe nur sehr schwer wieder zu entfernen. Die Kosten für die Reinigung werden sich wohl auf einen sechsstelligen Betrag belaufen.

Experte zu Klimakrise in Deutschland: "Nordsee wird neue Grenzen ziehen"

In den Vorhersagen zu Klimakrise und den Veränderungen durch extremeres Wetter wird so gut wie immer zuerst der Blick auf den globalen Süden gerichtet. Zu Recht, denn dort sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung schon länger deutlich zu spüren.

Zur Story