Am kommenden Sonntag, 29. Oktober, ist es wieder soweit: Die Uhren werden eine Stunde zurückgestellt – womit der Winter endgültig Einzug erhält. Doch dass die Uhren zurückgestellt werden, bedeutet nicht nur, dass man eine kostbare Stunde länger schlafen kann. Für so manchen Industriezweig bringt die Zeitumstellung so einiges an Chaos mit sich.
So unter anderem für die Deutsche Bahn. Denn dass die Uhren zurückgedreht werden, wirkt sich auch auf den streng getakteten Fahrplan aus – schließlich passiert das im laufenden Fahrbetrieb.
Bedeutet das jetzt, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass Du Verspätungen hast? Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt es hier.
Laut Angaben der Deutschen Bahn stellt diese in der Nacht zum 29. Oktober um 3 Uhr nachts insgesamt 120.000 Uhren an Bahnhöfen und DB-Ticketautomaten, in Diensträumen und Informations- und Sicherungssystemen in ganz Deutschland zurück. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Zugbetrieb.
Aber wohin mit dieser Extra-Stunde? Kommt man dann plötzlich eine Stunde zu früh am Zielort an?
Nein, tatsächlich nicht, wie die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung erklärt: "Züge, die um diese Zeit unterwegs sind, werden an einem geeigneten Bahnhof entlang der Reisestrecke halten." So blockieren die Züge keine Strecken für vorbeifahrende Züge und sie erreichen ihre Zielbahnhöfe zur richtigen Zeit – und nicht eine Stunde zu früh.
Auch für S-Bahnen gilt eine Besonderheit: Sie fahren in der dazugewonnenen Stunde einfach wie sonst auch zur gleichen Zeit noch einmal. Einzige Ausnahme ist der "Frankfurter Rundschau" zufolge die S-Bahn in München: Diese fährt auch in der Nacht der Zeitumstellung nur einmal und nicht in der dazugewonnenen Stunde.
Wer unsicher ist, wann und wie die S-Bahnen oder Fernzüge fahren, kann die genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten aber auch in der Nacht der Zeitumstellung im DB-Navigator oder auf der Homepage der Bahn überprüfen.
Die Zeitumstellung gibt es in Deutschland seit 1980, zuvor wurde sie mehrere Male für kurze Zeit eingeführt und dann wieder abgeschafft. Auch heute noch sorgt sie für viel Kritik. Erst 2018 stimmten EU-Bürger:innen für das Ende der Zeitumstellung. Seitdem ist viel Zeit vergangen – und wenig passiert: Denn die Mitgliedsstaaten zogen nach Zustimmung des Europäischen Parlamentes nicht mit. Damit liegen die Pläne auf Eis.
Ursprünglich eingeführt wurde die Zeitumstellung unter anderem, um Energie zu sparen. Denn wenn es eine Stunde am Tag länger hell ist, sollte auch der Stromverbrauch sinken, da die Leute kein Licht brauchen. So zumindest der Plan.
Die Realität sieht allerdings anders aus: Die Energiespareffekte sind umstritten und zudem kaum nachweisbar. Zwar wird im Sommer durchaus weniger Energie für Licht verbraucht, dafür heizen die Menschen von Herbst bis ins Frühjahr hinein morgens länger.