Die steigenden Benzin-Preise sind seit Wochen im Gespräch: Grund dafür war zunächst der zum 1. Januar 2024 gestiegene CO₂-Preis für Sprit, Heizöl und Gas. Dieser ist nämlich nicht, wie zuvor geplant, von 30 auf 40 Euro pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid erhöht worden, sondern gleich auf 45 Euro.
Das merken Autofahrer:innen auch an der Zapfsäule der Tankstelle: Denn im Vergleich zu 2023 steigt der CO₂-Preis für den Liter Benzin um rund 4,3 Cent, für den Liter Diesel um rund 4,7 Cent. Die Folge: Autofahrende müssen rund 1,4 beziehungsweise 1,6 Cent je Liter mehr bezahlen.
Als wäre das nicht schon genug, könnten die Preise für Sprit nun sogar noch weiter steigen. Der Grund: Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Lokführergesellschaft GDL zu einem neuen und diesmal sogar sechstägigen Streik aufgerufen.
Der Arbeitskampf soll in der Nacht zum Mittwoch, 24. Januar, beginnen und bis Montagabend, 29. Januar, andauern, erklärte die GDL. Dadurch komme es in diesem Zeitraum erneut zu massiven Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Bahn. Der Notfahrplan sichert laut der Deutschen Bahn ein nur sehr begrenztes Zugangebot. Für Pendler:innen stehen damit erneut schwierige Tage mit Tausenden absehbaren Zugausfällen bevor.
Die Folge: Zahlreiche Pendler:innen steigen aufs Auto um. "Es ist davon auszugehen, dass die Preise [für Kraftstoffe] bei erhöhter Nachfrage, unabhängig davon, ob dies durch den Ferienbeginn oder einen Bahnstreik bedingt ist, steigen werden", erklärte Jeannine Ulm, Sprecherin das Auto Clubs Europa (ACE) auf Anfrage von watson.
Eine konkrete Prognose könne der ACE allerdings nicht liefern. Dennoch empfiehlt Ulm:
Am teuersten sei es in der Regel morgens im Berufsverkehr. Wer kann, solle zudem vermeiden, an Autobahn-Tankstellen zu tanken. Dort sind die Preise nämlich im Normalfall besonders hoch. Da Kraftstoffe preislich ansonsten genormt sind, könne bedenkenlos bei Discount-Tankstellen getankt werden.
Aber auch abseits der Tankstellen könne man an Kraftstoff sparen, wie der ACE erläutert – nämlich durch "umsichtiges Fahren", was sich allerdings eher langfristig positiv auf den Geldbeutel auswirkt. Wer seinen Durchschnittsverbrauch an Kraftstoff durch umsichtigeres Fahren um nur einen Liter pro 100 Kilometer senke, komme bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern auf eine jährliche Ersparnis von 150 Litern.
Auch zügiges Beschleunigen und frühzeitiges Hochschalten kann dazu beitragen, Sprit einzusparen. Wer über einen Tempomaten verfügt, der könne auch diesen einschalten, da er beim gleichmäßigen Fahren dazu beiträgt, den Spritverbrauch zu senken.