Klimaschutz: Projekt "KI Nationalpark" soll Biodiversität fördern
Die Natur steht unter Druck: Wälder trocknen aus, Flüsse versiegen, Arten verschwinden. Die Klimakrise und menschliche Eingriffe verändern die Ökosysteme unserer Welt mittlerweile schneller, als sie sich anpassen können.
Umso wichtiger wird es, die verbliebenen Schutzgebiete nicht nur zu erhalten, sondern aktiv zu überwachen – und hier können technologische Fortschritte tatsächlich einmal hilfreich sein. Mit ihrer Unterstützung lassen sich Veränderungen erkennen, bevor sie zu katastrophalen Verlusten führen, und Schutzmaßnahmen gezielt planen.
"KI Nationalpark" soll Biodiversität fördern
Diesen Ansatz verfolgt auch das Projekt "KI Nationalpark", das seit diesem Sommer bundesweit läuft. In insgesamt 15 Schutzgebieten in Deutschland wird dafür ein neues Monitoring-System getestet. Mit dabei sind unter anderem der Nationalpark Eifel, der Müritz Nationalpark und der Nationalpark Sächsische Schweiz.
Konkret werden in den einzelnen Gebieten Foto- und Videofallen sowie sogenannte Klimalogger aufgestellt. Letztere messen Aspekte wie die Bodenfeuchte und Lufttemperatur, während über die visuellen Beobachtungen Bewegungen und Interaktionen bestimmter Tiere getrackt werden.
Universität Freiburg wertet Daten für mehr Klimaschutz aus
An der Universität Freiburg werden diese Daten anschließend gespeichert und mithilfe von Künstlicher Intelligenz auf ihre Wirkung für die Biodiversität hin analysiert. Auch mögliche Störungsquellen sollen ausgemacht werden.
"Erkennen wir, dass menschliche Aktivitäten zur Brut- und Setzzeit oder in Bereichen zunehmen, in denen störungsempfindliche Arten wie das Auerhuhn leben, können wir Besucherströme gebietsspezifisch und datenbasiert umlenken", erklärt Prof. Dr. Marco Heurich, einer der Verantwortlichen der Universität Freiburg. Mit störungsarmen Rückzugsorten könne entsprechend der Biodiversitätskrise entgegengewirkt werden.
Auch das Monitoring der Bäume in den betreffenden Naturparks ist ein wichtiger Aspekt bei "KI Nationalpark". Die Hoffnung ist, mit den Daten klimaresistente Baumarten zu fördern, die auch einen geringeren CO₂-Ausstoß haben.
Dabei legen die Wissenschaftler:innen laut eigenen Angaben großen Wert darauf, dass die Maßnahmen selbst nicht invasiv sind. Tier und Natur werden durch die verschiedenen Tools nicht in ihrem natürlichen Lebensraum gestört.
Das Projekt ist im Sommer 2025 gestartet und wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Ende 2027 soll "KI Nationalpark" auslaufen. Dann sollen auch erste Erkenntnisse aus dem Monitoring zur Verfügung stehen.