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Richtig recyceln: Was du falsch machst – und wie man Müll korrekt trennt

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Am besten ist es, erst gar keinen Müll zu produzieren. Wenn sich das nicht vermeiden lässt, sollte er zumindest in der richtigen Tonne landen.Bild: iStockphoto / SPmemory
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Was du beim Mülltrennen schon immer falsch gemacht hast – und wie es richtig geht

22.07.2020, 16:17
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Papier kommt in den Papierkorb, Gemüsereste in den Biomüll und leere Joghurtbecher in den Gelben Sack: Viele Dinge, die wir wegwerfen, landen intuitiv in der richtigen Tonne. Doch in den 455 Kilogramm Abfall, die wir durchschnittlich im Jahr produzieren, tummeln sich auch viele Dinge, die kein so klarer Fall sind. Weißt du etwa aus dem Stand heraus, in welchen Mülleimer Kronkorken oder Pizzakartons kommen? Und ob wir Joghurtbecher vor dem Wegwerfen ausspülen und die Etiketten von Glasflaschen entfernen müssen?

Falls nein, bist du nicht alleine, in Sachen Mülltrennung besteht ganz offensichtlich noch Nachholbedarf. Denn nur etwa 60 Prozent unseres Mülls kann recycelt werden. Bei der Gelben Tonne, die ja eigentlich wiederverwendbare Wertstoffe enthalten soll, sind es sogar weniger als 50 Prozent. Der Rest ist verschmutzt – oder fälschlicherweise im Gelben Sack gelandet. Damit du beim nächsten Mal auf Anhieb die richtige Tonne triffst, hier nochmal ein Überblick über Gelbe Tonne, Biomüll, Papiermüll, Restmüll, Elektroschrott und Glascontainer:

Gelber Sack

Als Faustregel gilt: Materialien, die recycelt werden können und nicht aus Papier oder Glas bestehen, landen in der Gelben Tonne. Die sogenannten Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen sollen als Wertstoffe aus dem übrigen Müll herausgefiltert und wiederverwendet werden, um langfristig die Müllmenge zu reduzieren.

Damit sie recycelt werden können, sollten sie "löffelrein" sein. Extra ausspülen musst du beispielsweise den Joghurtbecher aber nicht, der Wasserverbrauch würde die Umwelt nur unnötig belasten und in der Aufbereitungsanlage wird der Müll sowieso nochmal gewaschen. Das Umweltbundesamt rät aber dazu, große Reste herauszukratzen und einzelne Becher nicht ineinander zu stecken, weil diese einzeln durch die Sortieranlage müssen. Erhöhen kannst du deine Recycling-Quote außerdem, wenn du bei Verpackungen aus verschiedenen Materialien Papier und Plastik voneinander trennst oder beim Joghurtbecher den Deckel aus Aluminium einzeln in den Gelben Sack wirfst. Bei leeren Saftflaschen kannst du zudem den Deckel abschrauben und die Aufkleber und Etiketten von Verpackungen entfernen.

Das darf rein:

Plastikbecher, Konservendosen, Kronkorken, Getränkekartons, Plastiktüten, Wurst- und Käseverpackungen, Alufolien, Zahnpasta- und Kosmetiktuben, Kronkorken, Shampoo- und Duschgelflaschen, Menüschalen von Fertiggerichten, Ketchup- und Senfflaschen, Bonbon- und Kaugummipapiere, Schokoladenfolien, Verpackungen von Tiefkühlprodukten, Orangen- und Mandarinennetze, Nudeltüten, Pflanztöpfe und leere Farbeimer. Im Zweifelsfall hilft der Grüne Punkt: Ist er auf der Verpackung aufgedruckt, darf sie auf jeden Fall in die Gelbe Tonne.

Das darf nicht rein:

Bauklötze, Haarbürsten, Küchengeräte, Spielpuppen, Kleiderbügel, beschichtetes Papier, Zahnbürsten, CDs, DVDs, Glühbirnen, Kugelschreiber, Klarsichthüllen, Verpackungen, in denen sich noch Lebensmittel befinden, Gummi, Papier, Glas, Einweghandschuhe, Windeln.

Biomüll

Was in die Biotonne darf, entscheiden die Kommunen. Allzu große Unterschiede gibt es aber nicht – alles, was organisch ist und in die Kategorie Garten- oder Küchenabfälle fällt, kann in der Regel in der Biotonne entsorgt und kompostiert werden. Damit das gelingt, legt man den Bioeimer am besten mit Zeitungspapier aus. Denn die vermeintlich kompostierbaren Bio-Plastiktüten werden bei den Entsorgern gar nicht gerne gesehen und müssen mühsam aussortiert werden – sie verrotten oft nicht schnell genug, außerdem werden bei ihrer Herstellung starke Pestizide eingesetzt.

Das darf rein:

Pflanzen, Blätter, Streuobst, unbehandeltes Holz, Heu, Schnittblumen, verdorbene Nahrungsmittel, Speisereste, Reste von Käse und Wurst, Eierschalen, Milchprodukte, Salat und Gemüse, Brotreste, Obst, Nussschalen, Kaffeefilter und Kaffeesatz, Topfpflanzen, Blumenerde, Teebeutel ohne Metallklammern.

Das darf nicht rein:

Kaffeekapseln, Asche, Ruß, Staubsaugerbeutel, Kehricht, Blumentöpfe und Scherben, Kleintierstreu mit mineralischen Bestandteilen, biologisch abbaubares Kunststoffgeschirr, Exkremente von Tieren, behandelte Holzstücke, Hygieneartikel wie Wattestäbchen und Binden.

Papiermüll

Unser Papiermüll ist eine wichtige Ressource, er wird deshalb fast vollständig recycelt. Doch übereifrig solltest du deinen Papierkorb nicht füllen, denn Papier ist nicht gleich Papier: Sogenanntes Thermopapier, wie es etwa bei Kassenzetteln oder Bahntickets verwendet wird, muss wegen seiner Kunststoffbeschichtung in den Restmüll. Und auch Papier an dem noch Essensreste – oder noch schlimmer: Bakterien – kleben, ist kein Fall für den Papierkorb. Bei Briefumschläge mit Sichtfenster aus Plastik sollte dieses vorab abgetrennt werden, sonst müssen die Umschläge von Hand aussortiert werden.

Das darf rein:

Zeitungen, Zeitschriften, Schreibpapier, Geschenkpapier und Verpackungen aus Pappe.

Das darf nicht rein:

Kassenzettel, Kinokarten, Bahntickets, Taschentücher, Post-Ist, Servietten, Pizzakartons, beschichtetes Backpapier, Tetrapaks.

Altglas

Der Gang zum Altglascontainer ist idiotensicher, könnte man meinen: Braunglas kommt in den Container für Braunglas, Grünglas in den Container für Grünglas, Weißglas in den Container für Weißglas. Was aber, wenn das Glas gelb oder blau ist? Dann ab damit in den Grünglas-Container. Das grüne Glas verträgt andere Farben nämlich deutlich besser als etwa Weißglas, das durch andersfarbiges Glas verunreinigt wird. Besonders vorbildlich bist du, wenn du von deinen Glasabfällen vorher Deckel und Korken entfernst und in den Gelben Sack wirfst. Zur Not werden sie aber auch von den Mülltrennmaschinen aussortiert. Papieretiketten stören übrigens nicht, und auch ausgespült werden müssen Flaschen und Gläser nicht.

Das darf rein:

Getränkeflaschen, Konservengläser, Glasflakons, Verpackungen aus Glas, pharmazeutische Glasbehälter.

Das darf nicht rein:

Porzellangeschirr, Keramik, Trinkgläser, Spiegel, Energiesparlampen, Fensterglas, Lichterketten, Monitorscheiben, Christbaumkugeln.

Elektroschrott

Auch wenn es etwas umständlicher ist: Elektroschrott darf nicht in den Restmüll, sondern muss auf dem Wertstoffhof entsorgt werden. Alternativ müssen auch Elektronikhändler ihre alten Geräte zurücknehmen. Denn in den alten Elektrogeräten stecken noch wichtige Rohstoffe wie seltene Erden, Kupfer oder Zinn – oder aber auch gefährliche Substanzen, die sachgerecht entsorgt werden müssen. Das Wegwerfen von Elektroschrott ist deshalb sogar gesetzlich verboten.

Das darf rein:

Staubsauger, Kühlschränke, bestimmte Leuchten, E-Bikes, Handys, Steckdosen, Telefonbuchsen, Konsolen, Bügeleisen.

Das darf nicht rein:

Nicht-schadstoffhaltige Lampen (Glühlampen und Halogenlampen) dürfen im Restmüll entsorgt werden. Batterien und Akkus, die ohne das Gerät, in dem sie stecken, weggeworfen werden, müssen zurück zum Handel gebracht oder freiwillig von kommunalen Sammelstellen zurückgenommen werden.

Restmüll

Im Restmüll landet am Ende im Prinzip all das, was nicht in eine der anderen Kategorien fällt – und dementsprechend nicht recycelt oder kompostiert werden kann. Viel falsch machen kannst du eigentlich also nicht. Es wäre aber natürlich schade, wenn Dinge, die eigentlich wiederverwertet werden können, am Ende im Restmüll landen.

Das darf rein:

Asche, alte Filzstifte, Fotos, Keramik, Hygieneartikel, Zigarettenkippen, Windeln, defekte Glühbirnen, Staubsaugerbeutel.

Das darf nicht rein:

Elektroschrott, Batterien, Bauschutt, Schadstoffe.

(ftk)

Klimaschutz-Ranking: Deutschland rutscht um zwei Plätze ab

Deutschland ist im internationalen Vergleich beim Klimaschutz leicht zurückgefallen. Die Bundesrepublik belegt im jährlichen Index, der am Mittwoch von den Umweltorganisationen Germanwatch und dem NewClimate Institute auf der Weltklimakonferenz in Baku vorgestellt wurde, Platz 16 – zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Gründe sind die "Problembereiche" Verkehr und Gebäude, die zu schleppend elektrifiziert werden, sagte Hauptautor Jan Burck von Germanwatch.

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