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Erdbeeren: Kommen die Früchte im Supermarkt-Regal aus Deutschland?

Close-up on a retail display of strawberries for sale at a Farmer's Market
Erdbeeren gehören zum Sommer einfach dazu.Bild: Getty Images / Hispanolistic
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Erdbeeren: Kommen die Früchte im Supermarkt aus Deutschland?

In einigen Supermärkten liegen schon Erdbeeren. Aber woher kommen die eigentlich?
17.04.2025, 13:5217.04.2025, 13:52
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Sobald der erste Spargel im Supermarkt liegt, findet man im Radius von wenigen Metern oft auch Erdbeeren. Liegt es am Klimawandel, dass sie jedes Jahr früher im Regal liegen? Oder wurden sie einfach importiert? Und wo liegt eigentlich das Problem bei importierten Früchten? Watson hat die wichtigsten Antworten für dich.

Woher weiß ich, ob die Erdbeeren aus Deutschland kommen?

Innerhalb der EU besteht die Pflicht, dass für viele Lebensmittel das Herkunftsland angegeben wird. Obst und Gemüse gehören zu diesen Lebensmitteln. Irgendwo direkt auf der Verpackung wirst du einen Hinweis auf das Herkunftsland finden.

Laut Verbraucherzentrale müssen seit 2025 auch Bananen, Nüsse und getrocknete Früchte gekennzeichnet werden – das war vorher nicht so. Und auch für geschnittenes Obst muss mittlerweile das Herkunftsland angegeben werden.

Das gilt allerdings nicht für Früchte, die in Konserven oder gefroren verkauft werden. Hier sind die Händler nicht verpflichtet, dir mitzuteilen, wo die Erdbeeren herkommen.

Kommen die Erdbeeren im Supermarkt schon aus Deutschland?

Eher nicht. Ab wann es Erdbeeren gibt, ist immer stark vom Wetter abhängig. Deswegen kann die Erdbeersaison jedes Jahr zu einer anderen Zeit beginnen. Aber selbst in besonders milden Regionen beginnt die Erdbeerzeit erst ab Mai, die Früchte können also frühstens ab Mitte Mai in den Läden liegen. Alles, was du vorher im Supermarkt findest, wurde also höchstwahrscheinlich importiert.

Was ist das Problem mit importierten Erdbeeren?

Importierte Erdbeeren kommen oft aus Regionen, in denen es deutlich wärmer ist. Was die Läden in Deutschland angeht, kommen sie oft aus dem Süden Spaniens. Durch den langen Weg, den sie zurücklegen müssen, wird für den Transport viel CO2 ausgestoßen.

Zudem kommen die Früchte oft aus besonders wasserarmen Regionen. Damit sie trotzdem wachsen und somit auch verkauft werden können, werden vor Ort Brunnen gebaut, die teilweise illegal sind. Dadurch wird umliegenden Gebieten viel Wasser entzogen, das Problem wird verstärkt. Laut WWF wird damit zum Beispiel dem spanischen Nationalpark Coto de Doñana Wasser entzogen.

Hinzu kommt die schlechte Behandlung der Erntehelfer:innen. Wie die "Zeit" im vergangenen Jahr berichtete, wird ihnen teilweise nicht mal der Mindestlohn gezahlt, geleistete Arbeitsstunden werden auf dem Lohnzettel oft nicht erwähnt.

Enthalten spanische Erdbeeren mehr Pestizide?

2023 wurden Früherdbeeren von Ökotest genauer unter die Lupe genommen. Die meisten davon kamen aus Spanien und einigen wurden "ganze Pestizidcocktails" gefunden, andere waren völlig frei davon.

Um möglichst pestizidarmes Obst zu bekommen, empfiehlt Ökotest, vor allem heimische Erdbeeren im Biomarkt zu kaufen.

Die Erdbeeren, die im April schon im Supermarkt liegen, sehen lecker aus und sind es vermutlich auch. Trotzdem lohnt es sich, noch ein paar Wochen zu warten und dann die regionalen Früchte zu essen.

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