Wie ernähren sich die Deutschen in 2023 wirklich? watson hat exklusive Umfrageergebnisse zum bundesweiten Essensverhalten. Bild: pexels / Nataliya Vaitkevich
Veganuary
Mit dem neuen Jahr hat der Veganuary begonnen – eine Challenge, bei der es darum geht, sich für mindestens einen Monat rein vegan zu ernähren. Noch gilt bis zum Ende des Januars abzuwarten, wie viele auch 2023 wieder an der pflanzlichen Ernährungsumstellung teilgenommen haben. Was aber schon fest steht, sind die aktuellsten Zahlen zur Frage: "Wie isst Deutschland in 2023?"
Bei einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von watson durchgeführt hat, wurden bundesweit 5.115 Menschen zu ihrer Ernährungsweise befragt. Wie die Ergebnisse zeigen, hat sich – verglichen mit vor fünf Jahren – einiges auf dem Speiseplan der Deutschen verändert: Laut einer bundesweiten Umfrage, deren Ergebnisse watson exklusiv vorliegen, isst mit 52 Prozent etwas über die Hälfte der Deutschen heute deutlich weniger Fleisch, als noch 2017.
Der Fleischkonsum der Deutschen ist generationenübergreifend gesunken in den letzten fünf Jahren.Bild: civey
Diese Reduzierung beim eigenen Fleischkonsum verläuft dabei quer durch alle Altersgruppen: Fast 54 Prozent der Jüngeren haben angegeben, weniger Fleisch zu essen, aber auch 59 Prozent der Älteren. Doch bedeutet das automatisch mehr vegan essende Menschen in Deutschland?
Wie ernährt sich Deutschland? Das hat eine aktuelle Umfrage für watson herausgefunden.Bild: civey
Zwischenstand beim Fleischreduzieren: Da geht noch was
Nicht wirklich. Denn noch ist die Abkehr von Fleisch oder Wurst nicht ganz geschafft, ein gutes Drittel (33 Prozent) aller Befragten isst auch weiterhin Fleischwaren bis zu sechsmal die Woche. Knapp 41 Prozent geben an, dass sie sich nie komplett vegetarisch ernähren. Hierbei war der Anteil der Fleischfans mehrheitlich über 65 Jahre alt (51 Prozent).
Auch bei veganer Ernährung fallen die Zahlen noch dürftig aus: So beantworteten 71 Prozent der befragten Personen im Alter von 50 bis 64 Jahren, sich nie gänzlich ohne tierische Produkte zu ernähren, bei den über 65-Jährigen waren es noch ein ganzes Prozent mehr, die sich nie vegan ernähren.
Noch essen vor allem Menschen über 65 Jahren bis zu sechsmal die Woche tierische Produkte.Bild: civey
Besonders Millennials versuchen sich vegan
Die meisten halten es beim Essen flexibel. So geben knapp 14 Prozent aller befragten Deutschen an, der Ernährungsweise der Flexitarier zu folgen. Besonders viele Wechselwillige finden sich dabei unter den 40- bis 49-Jährigen (17 Prozent).
Wer sich vegan ernährt, verzichtet gänzlich auf Fisch, Fleisch und tierische Produkte.Bild: pexels / Viktoria Slowikowska
Wer sich zumindest herantraut an einen veganen Lebensstil, sind die Millennials: Mit knapp 20 Prozent geben die 30- bis 39-Jährigen am häufigsten an, schon einmal versucht zu haben, vegan zu leben. Und bilden damit die größte Gruppe unter den insgesamt 10 Prozent aller Deutschen, die schonmal vegan als Ernährungsform ausprobiert haben.
Das Vorab-Interesse an einer Teilnahme am Veganuary fällt schwach aus
Jede:r siebte:r Deutsche kann sich vorstellen, am Aktionsmonat Veganuary teilzunehmen, doch erstaunlicherweise findet sich hier nur eine Minderheit der Teilnehmenden bei den unter 29-Jährigen. Mit 84 Prozent geben die späten Millennials und Gen Z-ler:innen an, sich nicht vorstellen zu können, am Veganuary teilzunehmen. Darin sind sie sich ungewöhnlich einig mit den über 65-Jährigen (86 Prozent).
Insgesamt bleiben 81 Prozent der Befragten der Vegan-Challenge eher skeptisch gegenüber oder können sich einen veganen Monat auf keinen Fall vorstellen. Das geben knapp 86 Prozent der Personen im Alter von 65 Jahren und älter an.
Für 40 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind Folgen für Klima und Natur Grund genug für eine vegane Ernährung.Bild: civey
Klimaschutz ist häufigster Grund für vegane Ernährung
Doch welche Beweggründe stecken dahinter? Mit knapp 26 Prozent geben die Deutschen am häufigsten an, dass die Gründe, die für eine vegane Ernährung sprechen, die Auswirkungen auf das Klima und Natur sind. Knapp dahinter gibt die Mehrheit der befragten Personen gesundheitliche Gründe als zweithäufigsten Grund für eine vegane Ernährungsumstellung an. Erst danach beziehen knapp über ein Fünftel der Befragten ihr Vegansein auf ethische Gründe wie Tierwohl.
Was aber auffällt: Besonders die 18- bis 29-Jährigen geben mit 40 Prozent an, dass die Auswirkung auf das Klima und Natur für sie der wichtigste Grund zu einer veganen Ernährung ist.
Was sonst noch spannend war: Vegan zu leben, bezieht eine klare Mehrheit (57 Prozent) der befragten Veganer:innen nicht nur auf ihre Ernährung, sondern auch auf andere Lebensbereiche wie Kleidung und Kosmetik.
Bei vielen heißt es jetzt wieder: Kürbiszeit. Die großen, leuchtend orangefarbenen Früchte sind der Inbegriff für den Herbst und den Oktober. Kurz vor Halloween am 31. des Monats leuchten auch wieder Kürbisse mit geschnitzten Gesichtern vor einigen Haustüren.